Nein, der Rat hat in Sachen Asyl nicht schon wieder nichts beschlossen, aber eben auch nicht alles: Wo im Stadtgebiet rund 840 dauerhafte Heimplätze entstehen sollen, entscheidet das Stadtparlament wie angekündigt erst im September.
Doch um Notunterkünfte in Turnhallen weitestgehend zu vermeiden, machte eine große Mehrheit gestern den Weg für sieben Unterkünfte als Zwischenlösung frei: Rund 330 Asyl-Plätze sollen in aufgegebene Schulen an der Tiegelstraße im Nordviertel, der Hatzperstraße in Haarzopf und der Kapitelwiese in Stoppenberg entstehen.
Zudem baut die Stadt provisorische Container-Dörfer auf dem Gelände des einstigen Jugendzentrums an der Papestraße in Holsterhausen, an der Hatzperstraße in Haarzopf und an der Ecke Rauch-/Prosper-straße in Dellwig. Auch das umstrittene, weil abgelegene Areal des einstigen Kutel wird für ein Provisorium genutzt, soll aber, so signalisiert die SPD, auf keinen Fall ein Dauerstandort bleiben.
Gerade hier setzte die Kritik von Grünen, Partei-Piraten und Linken an. Motto: Nichts ist mitunter haltbarer als ein Provisorium, das sehe man beim Asylheim an der Grimbergstraße in Kray – das gebe es, so klagte die grüne Ratsfrau Christine Müller-Hechfellner gestern, seit 30 Jahren. SPD und CDU begegneten der Sorge über allzu haltbare Provisorien mit dem Versprechen, auf jeden Fall die zeitlich begrenzte Nutzung einzuhalten. Dass die Entscheidung über die sieben endgültigen Asylstandorte erneut vertagt wird, beschert der Stadt übrigens rund 820.000 Euro an Mehrkosten allein für die kommenden drei Monate.
Immerhin will man Zeit dadurch einsparen, dass die Stadt schon gestern das Okay bekam, den Kauf von Wohncontainern für 840 Asylbewerber einzustielen. Wo diese dann zu stehen kommen, diese Antwort folgt im September. Und dann, so versprechen alle, „endgültig“.