Essen.. Es sah zunächst aus wie eine „gewöhnliche“ Körperverletzung: Doch die Verletzungen, die ein 24-Jähriger Mitte Juni auf der Kettwiger Straße durch einen Messerstich erlitten hat, stellten sich im Krankenhaus als lebensbedrohlich heraus. Eine Mordkommission der Polizei sucht nun nach dem unbekannten Täter.
Nach einem verhängnisvollen Messerstich, bei dem ein 24-jähriger Essener Mitte Juni auf der Kettwiger Straße schwerstverletzt worden ist, hat die Polizei eine siebenköpfige Mordkommission eingesetzt, um die Hintergründe des Vorfalls aufzuklären. Das Opfer war am frühen Sonntagmorgen des 15. Juni niedergestochen worden. Notarzt und Rettungssanitäter versorgten den Mann noch am Tatort in Höhe der Straße Zwölfling.
Erst im Krankenhaus stellte sich heraus, dass der 24-Jährige durch den Stich lebensgefährliche Verletzungen erlitten hatte. Die Mordkommission ermittelt deshalb wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts, sagt Polizeisprecher Peter Elke. Die Attacke auf den 24-Jährigen sei zudem heimtückisch gewesen. Unmittelbar nach der Tat hatte die Polizei noch „nur“ wegen des Vorwurfs der Körperverletzung ermittelt.
Das spätere Opfer war gegen 1.15 Uhr am Tattag auf der Kettwiger Straße mit einem Freund (27) und zwei Begleiterinnen (24 und 27) in Richtung Hauptbahnhof unterwegs, als ihnen nahe des Doms eine Gruppe von fünf bis sechs Personen entgegen kam. Möglicherweise hat sich auch eine Frau darunter befunden. Die unbekannten Täter belästigten zunächst die beiden Freundinnen des Opfers. Als die Männer ihnen zu Hilfe kommen wollten, entwickelte sich zunächst ein Streitgespräch, als die Situation schon bereinigt schien, kam es dann zu dem lebensgefährlichen Stich in den Oberkörper des 24-Jährigen. „Hinterrücks“ sei der erfolgt, sagt die Polizei.
Polizei sucht Zeugen
Die Angreifer flüchteten nach der Tat in Richtung Fontänengasse, sie waren alle rund 1,70 bis 1,85 Meter groß. Einer von ihnen war dunkelhaarig und trug einen Irokesenschnitt. Bekleidet war er mit einem weißen T-Shirt und einer Jeanshose.
Die Polizei vermutet, dass die sich auffällig verhaltende Gruppe, in der sich der Messerstecher aufhielt, möglicherweise auf dem Weg aus Richtung Hauptbahnhof noch weitere Passanten auf der Kettwiger Straße angegangen hat beziehungsweise ihnen aufgefallen ist und bittet deshalb erneut Zeugen, sich unter 0201 / 829-0 zu melden. Gezielt seien damit auch Mitglieder aus der Gruppe des Angreifers gemeint, die mit dem Stich selbst vielleicht nichts zu tun hatten. (sk)