Die Grünen halten den unveränderten Fortbestand des Flughafens für die unwirtschaftlichste Variante, ernten damit aber Widerspruch durch den OB, der diese Behauptung im Gutachten nicht belegt findet. Und der auch sonst kein Ausstiegs-Szenario beim Flughafen zu seinem Anliegen macht. Für die grüne Fraktionschefin Hiltrud Schmutzler-Jäger zeigt dies, dass Reinhard Paß „keine Bereitschaft zur Mitwirkung am Ausstieg hat“.
In den letzten anderthalb Jahren habe sich die Stadt kaum ernsthaft bemüht, den Ratsbeschluss umzusetzen, im Gegenteil: „Ständig werden neue Bedenken vorgetragen und Hürden für einen Ausstieg aufgebaut“, klagt Schmutzler-Jäger. „Nun verstehe ich warum Minister Groschek der Kragen geplatzt ist.“
Der NRW-Bauminister hatte Anfang des Monats in einem Brief an Flughafen-Geschäftsführer Günther Helmich über die „mangelnde Mitwirkung der beiden Mitgesellschafter“ geklagt: „Es war noch nicht einmal möglich, auf Basis des Gutachtens Kompromisslösungen zu diskutieren“. Das Land hat deshalb zum Jahresende 2014 seinen Austritt aus der Flughafen-GmbH erklärt.
Dass OB Paß ihrer Ansicht nach auch an anderer Stelle trickst, empört Elisabeth van Heesch-Orgaß, die für die Grünen im Flughafen-Aufsichtsrat sitzt: Der Oberbürgermeister hatte für den Fall einer Verkleinerung des Flughafens in seinem Brief eine städtebaulichen Entwicklung skeptisch beurteilt und auf geltende Lärmvorschriften verwiesen.
„Unverschämt“ findet van Heesch-Orgaß dies, denn der Luftverkehr würde spürbar abnehmen und die Lärmgrenzen gälten nur fürs Wohnen: „Wir könnten uns in Teilen auch eine gewerbliche Nutzung des Geländes vorstellen.“