Essen/Düsseldorf. . Wo der abgewählte Düsseldorfer OB Elbers„nicht mal tot überm Zaunhängen“ wollte, ist die Ehefrau seines Nachfolgers Thomas Geisel aufgewachsen: Vera Geisel ist gebürtige Essenerin, lebte auch mit ihrem Mann hier. Die vierfache Mutter arbeitet bei Thyssen-Krupp und will Düsseldorf anders repräsentieren.

Wo der inzwischen abgewählte Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) „nicht mal tot überm Zaun hängen“ wollte, hat sein Nachfolger lange gearbeitet und gelebt: Thomas Geisel (SPD), ab September neuer OB der Landeshauptstadt, war in Essen bei der Ruhrgas AG ab dem Jahr 2000 Direktor. Und die neue „First Lady“ der Landeshauptstadt ist sogar eine gebürtige Essenerin: Vera Geisel ist in Fischlaken und Heidhausen aufgewachsen, zog später mit ihren Eltern nach Bredeney, besuchte die Goetheschule. Heute arbeitet die promovierte Juristin für Thyssen-Krupp im Altendorfer Quartier, betreut in der Personalabteilung dort die Führungskräfte des Konzerns.

Den Sozialdemokraten Geisel in ein konservatives Haus gebracht

Auch jetzt noch, nach dem überraschenden Wahlerfolg ihres Ehemannes, pendelt die 43-Jährige täglich über die A52 von Düsseldorf nach Essen. „Schweren Herzens“, sagt sie, „würde ich für meinen Mann und die Kinder beruflich kürzer treten, wenn eines der Mädchen leiden würde“.

Mit seinen vier Töchtern – sie sind zwischen drei und neun Jahre alt – lebt das Paar mitten in Düsseldorf auf 220 Quadratmetern in einem Mehrfamilienhaus, wo eine Kinderfrau die Familie unterstützt. Kennengelernt hatte der 50 Jahre alte Harvard-Absolvent aus Schwaben seine Frau über deren Vater Burkhard Fischer. Der arbeitete wie Geisel bei Ruhrgas, lebt mit Christine Fischer noch immer in Bredeney. „Ich komme aus einem konservativen Haus, mein Vater ist CDU-Wähler“, verrät seine Tochter. Den Sozialdemokraten Geisel aber, mit dem Fischer viel und gern diskutiere, „hätte er trotzdem gewählt“.

„Als Düsseldorfer gute Nachbarn sein – auch für Essen

Vera Geisel, die in Hamburg und Brüssel gearbeitet hat, verließ ihre Heimatstadt 2003 ins Rheinland. Bis dahin hatte sie mit Thomas an der Wandastraße im Moltkeviertel gewohnt: „Aber es war einfach praktischer, weil ich in Düsseldorf gearbeitet habe und mein Mann von Düsseldorf nach Essen besser pendeln konnte als umgekehrt.“ Zur Erinnerung: Bis 2010 war das Düsseldorfer Dreischeibenhaus die Thyssen-Krupp-Zentrale.

Mittlerweile, versichert Vera Geisel, „fühle ich mich als Düsseldorferin, aber Essen immer noch sehr stark verbunden“. Auch deshalb will sie an der Seite des Stadtoberhauptes auch repräsentative Aufgaben übernehmen und das „falsche Bild der Arroganz“ verändern, das viele Menschen außerhalb Düsseldorfs von der Stadt haben. „Wir wollen als Düsseldorfer für unsere Nachbarstädte wieder gute Nachbarn sein“, sagt sie. „Auch für Essen.“

Geisel schlägt Elbers

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