Die Enttäuschung nach den vielen Hoffnungen im Vorfeld ist spürbar: „Grüne Hauptstadt Europas“ im Jahr 2016 – daraus wird nun doch nichts, denn die Wahl fiel auf Sloweniens Hauptstadt Ljubljana. Das gab für die Jury der Europäischen Union in Kopenhagen ausgerechnet der scheidende slowenische EU-Umweltkommissar Janez Potocnik bekannt. Neben Essen gingen auch Norwegens Hauptstadt Oslo, das niederländische Nimwegen und das schwedische Umea leer aus. Ljubljana hatte sich bereits zum vierten Mal um den auch mit Fördergeldern verbundenen EU-Titel beworben.
Nach Bekanntgabe der Entscheidung zeigte sich die Essener Delegation mit Oberbürgermeister Reinhard Paß und Umweltdezernentin Simone Raskob an der Spitze enttäuscht, dann aber kämpferisch: „Wir sind ins Finale gekommen, das war bereits ein großer Erfolg“, sagte Simone Raskob. „Wir hatten eine Super-Story, leider hat es nicht gereicht.“ Sie und ihre Kollegen wollen die Niederlage als „Ansporn und Motivation“ nehmen – um sich bereits im Oktober für den Titel im Jahre 2017 zu bewerben: „Wir sind jedenfalls fest entschlossen, wenn die Politik uns lässt.“ Der Wille dazu scheint vorhanden, wie erste Reaktionen zeigen (siehe Seite 3).
Auch Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß nannte den zweiten Platz eine „großartige Auszeichnung“. Die Jury habe sich von den Visionen, Umsetzungsplänen und der vorgestellten Kommunikationsstrategie angetan gezeigt. In allen zwölf Themenfeldern sei Essen sehr gut aufgestellt. So sieht Oberbürgermeister Paß in der Bewertung der Jury eine Bestätigung der eingeschlagenen Zukunftsstrategie „Essen.2030“.
„Wir wissen um unsere Stärken, wir haben ein gutes Team aufgestellt, aber jetzt sehen wir auch, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen. Und das wird uns gelingen“, sagte Umweltdezernentin Simone Raskob.