Frohnhausen. .

Auch im evangelischen Seniorenzentrum Frohnhausen ist das WM-Fieber ausgebrochen. Rund 40 Bewohner kickten mit beim Wettschießen an der Möserstraße. Die Gewinnerin: Hedwig Weißendorn mit stolzen 89 Jahren.

„Wir spielen bei jedem großen Fußballturnier ein Mal um die Wette. Der Preis ist unser Wanderpokal“, berichtet Arnd Schneider, Leiter des Seniorenzentrums. Natürlich nimmt man im Haus Rücksicht auf die Bewohner, pfeift auf Fifa-Reglement und schafft „altengerechte Wettkampfbedingungen“. Treffen muss man nicht eine Torwand mit zwei sparsam bemessenen Öffnungen, sondern ein Kindertor mit einer Länge von 2,50 Meter. „Die Entfernung beträgt acht Meter und wir wählen extra eine abschüssige Fläche, dass der Ball nicht liegen bleibt“, berichtet Schneider. Drei Mal darf man schießen, die meisten Treffer haben gewonnen.

Das funktioniert, und zwar sehr gut. „Das kommt bei unseren Bewohnern immer super an. Die älteste Teilnehmerin ist 99 Jahre alt“, erzählt der Einrichtungsleiter. Jeder schießt nach der eigenen Fasson, und wer nicht mehr die nötige Standfestigkeit hat, der darf auch im Sitzen kicken. Für einige war der ungewöhnliche Wettbewerb auch ein bisschen wie eine Reise in die eigene Vergangenheit. „Unser Herr Lomberg ist seit 65 Jahren Vereinsmitglied beim VfB Frohnhausen, war 30 Jahre lang deren erster Vorsitzender und hat sogar kurzfristig die zweite Mannschaft trainiert“, so Arnd Schneider. Nun gut, die 89-jährige Hedwig Weißendorn scheint einen Tick besser in Form gewesen zu sein. Aber das nächste Wettschießen kommt bestimmt. Und bis dahin? Arnd Schneider: „Da drücken wir natürlich der deutschen Mannschaft die Daumen.“