Essen. . Der Sturm am Pfingstmontag hat Essen getroffen wie keine andere Kommune. Die Stadtverwaltung bezifferte den vorläufigen finanziellen Schaden am Freitag auf rund 63,3 Millionen Euro. Die Stadt setzt auf finanzielle Hilfe des Landes. Doch offen ist bislang, wie viel Geld es überhaupt zu verteilen gibt.

Die Schäden sind gewaltig, die Bilanz ist verheerend: In keiner anderen Stadt des Landes hat Orkantief „Ela“ größere Zerstörungen angerichtet als in Essen. Die Stadtverwaltung bezifferte den vorläufigen finanziellen Schaden am Freitag auf rund 63,3 Millionen Euro. Essen steht nun vor der Frage, wer für den Schaden aufkommt.

Oberbürgermeister Reinhard Paß wurde deshalb gemeinsam mit Vertretern anderer betroffener Kommunen bei Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf vorstellig. „Wir haben ein äußerst konstruktives Gespräch geführt.“ Das Verständnis für die Notlage der Stadt sei groß, gab Paß seinen Eindruck nach dem Gespräch wieder.

Noch vor der Abreise in die Landeshauptstadt hatte sich Paß skeptisch ob seiner Erfolgsaussichten geäußert. Hatte die Landesregierung doch eine finanzielle Unterstützung für die Wiederherstellung der städtischen Infrastruktur in Aussicht gestellt. Straßen müssten wieder befahrbar sein, der öffentliche Personen-Nahverkehr müsse wieder störungsfrei funktionieren. „Mobilität und Sicherheit haben wir wieder hergestellt“, sagte Paß. Und dies ganz ohne Hilfe des Landes.

Die Landesregierung will nun einen Schlüssel festlegen, nach dem Gelder gerecht verteilt werden könnten. Noch steht aber nicht einmal fest, wie viel Geld es denn zu verteilen gibt. Darüber werde in Kürze im Kabinett verhandelt. Geprüft werden soll, ob finanzielle Mittel bei der Europäischen Union beantragt werden können.

Oberbürgermeister Paß und Umweltdezernentin Simone Raskob ließen vor der Presse keinen Zweifel daran, dass Essen als Stärkungspakt-Kommune auf finanzielle Hilfe angewiesen sei. „Wir hoffen, dass uns das Land nicht hängen lässt“, sagte Raskob. Allein 6000 Straßenbäume müssten gefällt werden. „Es steht zu befürchten, dass es bis zu 20 000 werden“, so Raskob. Hinzu kommen massive Schäden in den Wäldern. Die Stadt habe nicht das Geld, um die Wälder wieder aufzuforsten.