Essen. . Bürgerschaft Essen-Stadtmitte hat beim Verwaltungsgericht gegen die Stadt geklagt

Es tut sich viel in der nördlichen City. Sehr viel. Nur die Bürgerschaft Essen-Stadtmitte tritt auf der Stelle. Das allerdings zunehmend ungeduldig. Ein juristischer Zwist ist auf dem Weg. Denn die vieldiskutierte, seit nunmehr sieben Jahren geplante, aber nie realisierte Gourmet- und Flaniermeile, eine hoffentlich publikumsheischende Ergänzung des Markts vor der Marktkirche, soll Richtung Viehofer Straße endlich in die Gänge kommen. Doch alles andere ist der Fall, sagt Gertrud Maetz-Winterscheidt. „Die Stadt stellt sich quer“ und die rührige Bürgerschafts-Vorsitzende sich persönlich etwas ganz anderes vor.

Um endlich Bewegung in ihr Anliegen und das – davon ist sie überzeugt – vieler Bürger zu bekommen, hat Maetz-Winterscheidt jetzt einen neuen Anlauf unternommen. Die Mutter des Marktes in der City ist vor Gericht gezogen. Zum wiederholten Male, um im zähen Ringen mit der Stadt einmal mehr juristische Unterstützung zu bekommen. Es geht um eine so genannte Sondernutzungserlaubnis, endlich auch Stände auf der Viehofer Straße aufstellen zu dürfen.

Es liegt eine entsprechende Klage vor, bestätigte Wolfgang Thewes, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen, jetzt auf Anfrage. Eine Verhandlung sei aber noch nicht terminiert.

Monate könnten bis zu einer Entscheidung ins Land ziehen, Maetz-Winterscheidt aber steht Gewehr bei Fuß und könnte sofort starten: „Ich hätte 40 Händler“, sagt sie, die Interesse zeigten, regelmäßig eine Markt-Meile zwischen dem Dom und dem Café Nord zu bespielen.

„Der erfolgreichste Markt“

Dass sich das Kern-Angebot vor der Marktkirche zur Zufriedenheit der Bürger als auch der Beschicker entwickelt habe und kaum noch wegzudenken sei, steht für die Bürgerschaft Essen-Stadtmitte mittlerweile außer Frage: „Die zehn Stände halten bereits seit elf Jahren durch“, sagt Maetz-Winterscheidt: „Das ist der erfolgreichste Markt der ganzen Stadt.“

Umso weniger leuchte es ihr ein, warum „ich die Stände auf der Viehofer nicht kriege“. Zumal der Standort ihr schon einmal angeboten worden sei. Von der Stadt war gestern keine Stellungnahme zu bekommen. Vermutlich haben eh die Verwaltungsrichter das letzte Wort.