Essen. . Der Verkehrsknotenpunkt Essen ist eine Woche nach dem Orkan zunehmend besser erreichbar. Nur die gesperrten S6 und S9 sorgen weiterhin für Kopfzerbrechen. Die Fahrer der Ersatzbusse kommen aus Süddeutschland und überraschen die Fahrgäste derweil mit einem charmanten „Grüß Gott“.
Während der Regionalexpress RE 1 längst wieder zügig den Verkehrsknotenpunkt Essen-Hauptbahnhof ansteuert, gestaltet sich der S-Bahn-Verkehr noch recht zäh. Immerhin wartet die Deutsche Bahn am Montag mit einer erfreulichen Prognose auf. „Die S1 soll im Laufe dieser Woche wieder durchgehend alle Haltepunkte zwischen Solingen und Dortmund ansteuern“, sagte ein Bahnsprecher in Düsseldorf dieser Zeitung.
Seit dem Horror-Orkan vor einer Woche ist die S1 zwischen Essen-Hauptbahnhof und Bochum unterbrochen. Dieser Abschnitt zählt zu den am stärksten betroffenen in NRW. Die Züge verkehren lediglich zwischen Solingen und Essen sowie zwischen Bochum und Dortmund. Wegen der schweren Sturmschäden ist der über Steele-Ost führende Abschnitt gekappt.
Unverändert katastrophal ist die Lage auf den wichtigen Pendlerstrecken S 6 (Essen - Düsseldorf - Köln) und S 9 (Haltern - Essen - Wuppertal). Hier sieht sich die Bahn immer noch außerstande, eine zuverlässige Prognose abzugeben, wann die Züge wieder planmäßig rollen. Bahnchef Rüdiger Grube machte sich am Montag bei einem Ortstermin an der S6 ein Bild von den aufwendigen Aufräumarbeiten.
Auf absehbare Zeit werden Pendler auf der S6-Strecke Essen Hbf - Düsseldorf Hbf über Kettwig - Ratingen Ost - Düsseldorf-Derendorf auf Ersatzbusse angewiesen sein. Dasselbe gilt auf der S 9 für die Abschnitte Wuppertal Vohwinkel - Essen Hbf über Velbert-Langenberg - Essen-Kuperdreh sowie Bottrop - Essen Hbf.
Gelenkt wird die 13 Wagen zählende Ersatzbusflotte übrigens von 26 Fahrern aus Bayern und Baden-Württemberg. So mancher Pendler empfindet es als kurios, wenn er dieser Tage nicht mehr mit „Tach“ oder „Mahlzeit“, sondern ein freundlich-charmantes „Grüß Gott“ im breitesten Allgäuerisch vernimmt.
Ein WAZ-Leser aus Kettwig zeigt Verständnis für diese Umstellung -- die allerdings auch Geduld erfordere: „Die Busfahrer sind gut drauf, aber, naja, noch ziemlich ortsunkundig.“