Eine 30 Jahre alte Bochumerin kam am Mittwochabend mit dem Schrecken davon, als ihr Citroën auf der A 40 in Frohnhausen in Flammen aufging. Der technische Defekt verursachte nicht nur einen vier Kilometer langen Stau Richtung Duisburg: Einige entgegen kommende Schaulustige bremsten ihre Autos ab, um die spektakuläre Szenerie beobachten zu können – brachten so nachfolgende Fahrer in Gefahr und den Verkehr ins Stocken. Für Empörung sorgte auch der Vorwurf des Rettungssanitäters Daniel Knopp: „Ein fotografierender Gaffer wollte den Weg nicht für die Feuerwehr frei machen, hat mich auch noch ausgelacht.“

Nur zwei Spuren, kein Seitenstreifen

Daniel Knopp arbeitet nicht für die Feuerwehr. Er geriet in den Stau, als er für eine Krankentransport-Firma unterwegs war: „Als wir den Rauch gesehen haben und dass noch keine Retter da waren, habe ich unser Blaulicht angemacht und wir sind nach vorne gefahren.“ Dass Knopp (23), der zuletzt auch Unfallfotos verkaufte, sich das Sonderwegerecht nahm, bewertet Sven Werner als „richtige Reaktion. Er ist Sanitäter, und Helfer waren noch nicht am Unfallort.“ Werner selbst ist stellvertretender Leiter der Feuerwehr Mülheim. Er war mit einem Dienstwagen ebenfalls zufällig auf der Autobahn. Der 45-Jährige versuchte mit Feuerlöschern, die Flammen im Motorraum einzudämmen.

Während Knopps Kollegin sich um die unter Schock stehende Autofahrerin kümmerte, wurde Werner von vielen Schaulustigen beobachtet, die auf der Brücke über der A40 (Breslauer Straße) standen: „Ich habe gerufen, dass sie aus dem Rauch gehen sollen.“ Einige hätten zwar gescherzt, so Werner, „trotzdem war das aber unproblematisch“. Es sei doch „menschlich, dass dort oben Leute stehen bleiben und uns zuschauen. Das ist in Ordnung, solange sie niemanden behindern oder gefährden.“

Als Werner und Knopp die wartenden Autofahrer – sie hatten die Rettungsgasse zwischenzeitlich wieder versperrt – nach rechts und links dirigierten, um dem Löschzug den Weg frei zu machen, gerieten der 23-Jährige und der Autofahrer aneinander. Die anderen Fahrer lobt Feuerwehrmann Werner sogar: „Sie waren freundlich und hilfsbereit.“ Auch deshalb konnten die Feuerwehrleute durch die Rettungsgasse vorfahren und ihren Job machen. Ihr Weg zur Arbeit wurde schließlich auch durch die Engstelle auf der A40 erschwert: Zwischen Frohn- und Holsterhausen wird der Seitenstreifen der zweispurigen A40 durch eine Wand begrenzt. Feuerwehrsprecher Mike Filzen bescheinigt: „Da ist es nicht einfach, eine Rettungsgasse freizumachen.“