Essen. Beim Autobrand auf der A40 am Mittwoch soll ein Schaulustiger die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit behindert haben. Das erzählt ein Rettungssanitäter, der am Abend im Einsatz war. Gaffer seien aus ihren Autos gestiegen, hätten Fotos gemacht, ein Mann habe ihn sogar ausgelacht.

Ein Fahrzeugbrand hat am Mittwochabend den Verkehr auf der A40 in Höhe Essen zum Erliegen gebracht. Weil ein Citroen brannte, rückten Rettungskräfte aus, um den Brand zu löschen. Die Autobahn war ab Essen-Frohnhausen in Richtung Venlo gesperrt. Die Folge waren kilometerlange Staus.

Der Verkehr staute sich allerdings auch in die Gegenrichtung. Der Grund: Schaulustige. Abbremsende Autofahrer, die im Vorbeifahren die Löschaktion beobachten wollten, sorgten für einen zusätzlichen Verkehrsengpass. Aber damit nicht genug. Gaffer sollen am Unglücksort nicht nur die Helfer behindert haben. Ein Rettungssanitäter fühlte sich von einem Autofahrer und einigen Schaulustigen sogar verhöhnt haben.

Angeschrien, ausgelacht - Sanitäter ist fassungslos

Rettungssanitäter Daniel Knopp ist noch Stunden nach seinem Einsatz auf der A40 fassungslos. Der 23-Jährige wollte einen Patienten im Auftrag einer privaten Krankentransport-Firma nach Frohnhausen bringen, geriet in Holsterhausen in den Stau. "Als wir den Rauch gesehen haben und dass noch keine Retter vor Ort waren, hab ich unser Blaulicht angemacht und wir sind nach vorne gefahren", berichtet Knopp. Gemeinsam mit Sven Werner, der stellvertretender Leiter der Feuerwehr Mülheim ist und ebenfalls zufällig auf der A40 war, versuchte Knopp den brennenden Citroen zu löschen. Vergeblich. Als die beiden dann für die Feuerwehr die Rettungsgasse auf der zweispurigen Autobahn freiwinken wollen, gerät Knopp mit einem Autofahrer aneinander: "Ich habe ihn aufgefordert in sein Auto zu steigen - da wurde ich nur angeschrien und ausgelacht." Der Mann habe weiter fotografiert und nicht Platz machen wollen. "Da habe ich mich aufgeregt, wir haben uns gestritten." Schließlich aber habe der Mann doch Platz gemacht.

Der Einsatz ist Knopp an die Nerven gegangen. Die Fahrerin übersteht das Unglück glücklicherweise ohne Verletzungen. Der Rettungssanitäter zieht trotz des erfolgreichen Einsatzes ein bitteres Fazit: "Ich finde es nur traurig, dass Anweisungen des Rettungsdienstpersonals nicht befolgt werden, lieber Fotos gemacht werden und die Feuerwehr am Vorankommen behindert wird."