Die Idee wurde anfangs belächelt, für unmöglich gehalten, manchmal auch als Spinnerei abgetan. Aber es scheint, als begriffen immer mehr Menschen, welche Chance sich auftut, wenn das Schwimmen in der Ruhr wieder offiziell erlaubt wäre. Das gilt gerade für Essen, das einen langen und besonders schönen Abschnitt der Ruhr besitzt.

Baden in Seen und Flüssen macht zum einen einfach Spaß, und es ist schade, dass dieser Spaß hier verboten ist, obwohl inzwischen in einem wichtigen Punkt Klarheit herrscht: Die Wasserqualität würde es an vielen Tagen zulassen. Fast wichtiger aber: Die positive Symbolwirkung und der Imagegewinn wären immens, ein Marketingprofi könnte sich die entstehenden Bilder gar nicht besser ausdenken. Schwimmen in der Ruhr wäre sozusagen der letzte Beweis dafür, dass die alten, dreckigen Zeiten endgültig passé sind. Die Botschaft: Ruhr und Baldeneysee sind nicht belasteter als Hochrhein oder Isar, als Bodensee oder Tegernsee. Überall dort herrscht reger Schwimmbetrieb.

Gemessen am Gewinn für alle erscheint der Aufwand vertretbar, der zuvor zu leisten ist. Ein Mindestmaß an Organisation und an Sicherheitsvorkehrungen ist unabdingbar, die juristischen Fragen sollten zu klären sein. Hier ist die Stadt gefragt. Die Badestellen sind noch vorhanden, müssen eigentlich nur revitalisiert werden. Und wenn ein pfiffiger Verein oder eine Interessengemeinschaft mit Eintritt und Kiosk kleine Gewinne erzielen kann: warum nicht? Ein wenig Anreiz ist hilfreich und legitim, Idealismus pur muss nicht sein.