Der Essener Sportbund (Espo) fürchtet negative Folgen für Sportarten und Vereine, sollte das Grugabad wie angekündigt unter Denkmalschutz gestellt werden. Letztendlich laufe die beabsichtigte Unterschutzstellung auf eine weitere Belastung des Sportetats hinaus, heißt es in einem Brandbrief des Espo an Oberbürgermeister Reinhard Paß.
Noch ist offen, ob das Grugabad, das in diesem Sommer sein 50-jähriges Bestehen feiert, in Gänze unter Denkmalschutz gestellt wird. Das Amt für Denkmalschutz beim Landschaftsverband Rheinland hat lediglich angekündigt, dass es Essens größtes Freibad als denkmalwürdig einstuft. Beim Espo läuten angesichts der enormen Sanierungskosten von rund 15 Millionen Euro dennoch die Alarmglocken.
Die Espo-Vorsitzenden Bernhard Görgens und Gerd Kämpkes erinnern vor diesem Hintergrund an das Bädergutachten von 2008 - Ausgangspunkt für den so genannten Bäderkompromiss. Das Bädergutachten sei seinerzeit unter der Vorgabe erstellt worden, dass die Ausgaben für den Betrieb der Essener Bäder auf zehn Millionen Euro zu deckeln. Unter diese Prämisse habe auch die Sparte Schwimmen dem Neubau eines Hallenbades auf dem Thurmfeld zugestimmt - als Ersatz für das Hauptbad an der Steeler Straße, für das die Schwimmvereine einen Denkmalschutz „sich seinerzeit sehnlichst gewünscht“ hätten. Der Vorschlag, das Grugabad, in eine Neuordnung der Schwimmlandschaft einzubeziehen, habe damals politisch keine Mehrheit gefunden. Für nun anstehende Investitionen im Grugabad gebe es im Sportetat keinerlei Spielraum. Beläuft sich das strukturelle Defizit doch bereits auf rund vier Millionen Euro pro Jahr. Der Espo wolle sich nicht gegen den Denkmalschutz aussprechen, erinnert aber daran, dass Grugabad nicht mehr die Bedeutung hat, die es für Essen einmal hatte.