Ihr Verhalten sei in keiner Weise vergleichbar mit dem der beiden Ratsfrauen Anabel Jujol und Janina Herff, die einen Tag nach der Wahl bei den Linken ausgetreten waren, sagt von Münchhausen. Dass sie das Mandat jedoch nicht nur ihrer politischen Arbeit, sondern zu einem Großteil der christlich-demokratischen Grundhaltung ihrer Wähler zu verdanken hat, ist unstrittig. Schließlich wird die Bezirksvertretung nicht durch Personenwahl besetzt.

So bleibt die Frage, warum sie ihren lange gereiften Entschluss nicht schon kurz nach der zweifelsohne den Pfründen der Herrenriege geschuldeten Ernennung Schippmanns in die Tat umgesetzt hat. Heidemarie von Münchhausen ist eine engagierte Politikerin für ihren Stadtteil. Dass sie ähnlich streitbar ist, bewies EBB-Frau Dagmar Rode beim Bürgerentscheid um die Straßenumbenennung. Ein Pfund, mit dem beide auch vor der Wahl gemeinsam hätten wuchern können. Sich für die CDU wählen zu lassen und für das Bürgerbündnis anzutreten, hinterlässt den faden Beigeschmack der Wählertäuschung.