Essen.. Zum 21. Mal richtete der Pudelclub Rhein-Ruhr ein Hunderennen für alle Rassen aus. 167 vierbeinige Teilnehmer schenkten sich auf der 50-Meter langen Strecke nichts – auch dank des vollen Körper-Einsatzes ihrer Halter. Die hatten dabei ganz unterschiedliche Methoden, ihre Tiere zur Höchstleistung anzuspornen.

Hundegebell in allen Oktaven mischt sich unter Helene Fischers Lied „Atemlos“, das im rustikalen Vereinsheim des Pudelclubs Rhein-Ruhr aus den Boxen schallt. Der Hit der Schlagersängerin beschreibt nur zu gut den Zustand von so manchem Herrchen und Frauchen, das unter größter Kraftanstrengung seinen Vierbeiner auf der 50 Meter langen Strecke zu Höchstleistungen angespornt hat. Zum 21. Mal richtet der traditionsreiche Club ein Hunderennen für alle Rassen und Mischlinge bis 40 Zentimeter auf seine Anlage an der Bottroper Straße aus. 167 Hunde sind gemeldet, das ist neuer Rekord.

Von ascot’scher Attitüde, wie sie bei manch anderem Hunderennen an den Tag gelegt wird, fehlt hier jede Spur. In unmittelbarer Nähe zum Stadion geht es bodenständig zu: Pokale, Tombola, Kaffee, Kuchen und ein wenig Vereinsmeierei stehen dabei jedoch im krassen Gegensatz zur modernen Messtechnik, die der Verein eigens für das Rennen angeschafft hat. „Zwar steht der Spaß im Vordergrund. Dennoch müssen wir genau sein, schließlich herrscht heute große Konkurrenz“, sagt Rolf Sodtke, zweiter Vorsitzender des Pudel-Clubs.

Friedliche Hunde-Party

Dackel, Australian Shepherds, Jack Russel Terrier, Promenadenmischungen und natürlich Pudel in allen Größen und Farben: Zwischen Plastik-Garnituren und Schirmen verfolgen Hundefans aus Essen und dem gesamten Ruhrgebiet das Spektakel mit ihren angeleinten Kumpels auf vier Pfoten. „Passiert ist zum Glück noch nie etwas. Alle Hunde müssen nachweislich gegen Tollwut geimpft sein. Potenziell aggressive oder läufige Tiere dürfen nicht teilnehmen“, erklärt Rolf Sodtke, der gemeinsam mit seinen Vereinskollegen die gesamte Woche zur Vorbereitung am Clubheim verbracht hat. „Es gibt ja auch bei uns immer weniger Ehrenamtliche. Deswegen nutzen wir den Tag, um ein bisschen für den Verein zu werben – und natürlich dafür, einen Teil unseres finanziellen Aufwands wieder reinzuholen“, sagt er. Für seine Hilde hat es am Ende nicht ganz gereicht. Der Hundedame ist das offenbar egal, dafür kann sie lautstark Helene Fischer übertönen.