Essener Nordwesten. .
Der Bund will die Betreuung für Kinder unter drei Jahren ausbauen und für die Kindergarten-Betreiber erhöhen sich die Kosten? „So ist das leider“, kommentiert Heike Tenberg, die als Fachberatung des Diakonischen Werks Essen für 52 evangelische Kitas mitzuständig ist – auch für die Dellwiger Zugstraße: „Man muss als Träger einfach mehr Geld in die Kita stecken, damit der Betrieb aufrecht erhalten werden kann.“
In der Welt der Kinderbetreuung gibt es teure und nicht so teure Plätze. Die für unter Dreijährige gehören eindeutig zur ersten Kategorie. Das liegt am Kibiz, dem Kinderbildungsgesetz aus dem Jahr 2008. Hier werden Standards definiert, etwa in Sachen Personal und Räumlichkeiten. An der Zugstraße wird ein Anbau u.a. für Wickel- und Ruhebereich entstehen. Daran beteiligt sich die öffentliche Hand: 660 000 Euro kostet die „neue“ Zugstraße, 396 000 Euro werden durch staatliche Mittel finanziert.
Darüber hinaus legt das Kibiz auch fest, wie viel Geld der Kita-Betreiber pro Kind bekommt. Hiermit muss der laufende Betrieb finanziert werden und genau da hake es richtig. Zwar bekomme man nun durch die höhere Anzahl „teurer U3-Plätz“ mehr Geld, müsse aber auch anteilig davon mehr selbst bezahlen, Kirchengemeinden zwölf Prozent. „Und da klafft dann die Schere zwischen sinkenden Einnahmen durch weniger Gemeindeglieder und höheren Kosten immer weiter auseinander“, so Tenberg. Es gebe Gemeinden, die wegen der nicht ausreichenden Grundfinanzierung bis zu 25 Prozent zusteuern müssten. Einen Teil fange die Stadt freiwillig auf und springe ein. In Dellwig werden wohl 12 000 Euro pro Jahr am Ende stehen bleiben.