Heidhausen. .

So ein bisschen Unternehmergeist scheint Fred Akin von seinem Vater geerbt zu haben. Der landete einst als GI mit amerikanischen Truppen in der Normandie, um die Deutschen im Zweiten Weltkrieg zu besiegen. Nach gewonnener Schlacht lernte er diese Frau kennen, die mit ihm in seine Heimat wechselte. Und genau dort wurde dieser gewisse Fred Akin geboren, in Fort Hood im US-Bundesstaat Texas. Als Vierjähriger kehrte er mit der Frau Mama über den großen Teich zurück nach Deutschland, und jetzt, mehr als fünfeinhalb Jahrzehnte später, wird der Werdener bald 60.

„Freddy“, wie er von allen genannt wird, hat sich auf Essener Ebene und darüber hinaus einen Namen geschaffen, wenn es um Zelte, Veranstaltungen, Catering und Amateur-Fußball geht. 22 Mal hat er den von ihm initiierten „Tanz in den Mai“ auf dem Gelände des Sportplatzes am Volkswald in Heidhausen organisiert und durchgeführt. „Alles hat immer bestens geklappt, die Resonanz war riesig. Nie ist was passiert, das Publikum kam sogar aus den Nachbarstädten“, resümiert der mittlerweile aber sichtlich frustrierte Geschäftsinhaber. Denn in diesem Jahr hatte sich das zuständige Amt der Stadt Essen geweigert, ihm eine Genehmigung zu erteilen. Einer der für ihn nicht ganz einsichtigen Gründe: Lärm. „Ich wollte auf den Kettwiger Sportplatz ausweichen, aber auch dagegen war man in den Essener Amtsstuben. Enttäuschend.“

Aufgeben aber will Akin nicht: „2015 versuche ich es wieder. Wo sollen die jungen Leute denn sonst hin? Viele Ludgerusstädter hatten sich auf die Veranstaltung gefreut und waren hinterher enttäuscht.“

Fred Akin, ausgebildeter Bürokaufmann, stieg bei seinem Stiefvater in die Herstellung von Zelten für verschiedene Organisationen ein und übernahm nach dessen Ruhestand den Betrieb. Als die Auftragslage durch externe Gegebenheiten zurückging, verkaufte er das Geschäft und kam auf die Idee, Zelte zu verleihen. Klein fing er an, expandierte aber mit der Zeit. Seit über 20 Jahren bietet die Firma „Akin Zelte“, die er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Barbara Siebert führt, alles aus einer Hand: Zeltverleih, Veranstaltungsservice von A-Z, Equipmentverleih und Cateringservice.

Das zum mittelständischen gereifte Unternehmen verfügt über eine 2500m2 große Zeltfläche in verschiedenen Größen für mehr als 1000 Personen. Acht feste Zeltbauer sind beschäftigt, zu Hochzeiten, bei Schützenfesten und Großveranstaltungen etwa, sind’s gar 20 Mitarbeiter. Dazu kommt noch ein Fuhrpark mit sechs Fahrzeugen. „Akin Zelte“ ist der einzige Betrieb seiner Art in Essen.

Zurzeit steht ein Zelt auf dem Werdener Sportplatz im Löwental, in dem die Zuschauer bewirtet werden – einvernehmlich mit dem dort beheimateten Bezirksligaverein. Die Bewirtung wird im neuen Anbau mit den Umkleide-, Geschäfts- und Jugendräumen fortgesetzt. „Fußballverrückt“ und „Mister SC Werden-Heidhausen“ nennen sie ihn. Nicht verkehrt, denn Freddy Akin, jetzt Fußballobmann, war schon Spieler, Schriftführer und Vorsitzender des ASV Werden. Zusammen mit Rolf Slamnik betrieb er die Fusion mit den Heidhausern. „Wir planen mittelfristig den Aufstieg in die Landesliga, wollen die jungen Talente aus der eigenen Jugend reifen lassen, uns gezielt verstärken und den derzeitigen Trainer Danny Konietzko behalten“ sagt Freddy Akin. Denn aufzugeben, das war noch nie seine Sache.