Essen.. Der Betreibervertrag für Metropolradruhr läuft Ende 2014 in Essen aus. Der Betreiber Nextbike sichert das Fortbestehen zu, wünscht sich aber mehr Unterstützung der Stadt Essen. 1A-Lagen in der Innenstadt seien laut Betreiber Voraussetzung, um das Leihsystem bekannter zu machen.
„Die Ausleihzahlen bei den Mieträdern sind 2014 wieder gestiegen, und sie wachsen weiter“, zieht Mareike Rauchhaus Zwischenbilanz. Sie ist die Sprecherin der Firma Nextbike, die das Leihsystem Metropolradruhr im Ruhrgebiet betreibt. Für dieses bekam das Unternehmen in der Aufbauphase (2010 bis 2012) 1,7 Millionen Euro vom Bund. Die gleiche Summe kam von Nextbike. Seit 2013 rollen die Räder ohne öffentliche Fördermittel.
Aktuell wird in Essen umgeschichtet: Von Standorten mit wenig Ausleihe werden Räder etwa nach Rüttenscheid abgezogen, wo es richtig gut läuft. Nextbike setzt auf die Nähe zu Firmen und hofft viele Mitarbeiterräder anbieten zu können. Die neuen Stationen werden mit Unterstützung der Stadt errichtet. Das führt bei manchem Stadtteilpolitiker zur Frage nach den Investitionskosten für die Kommune – während Mareike Rauchhaus sich von dieser gar mehr Unterstützung wünscht.
Städtische Unterstützung soll bestehen bleiben
Bislang gibt es in Essen 51 Stationen und 454 Fahrräder. 18.000 Mal wurden diese im Vorjahr ausgeliehen. Heißt: Jedes Rad war rund 40 Mal unterwegs. Klingt nicht viel, dennoch sagt Rauchhaus: „Finanziell sieht es in Essen gut aus, wie liegen in etwa bei einer schwarzen Null.“ Tendenz in Richtung Plus.
Das bedeutet, dass die Mieträder über 2014 hinaus in Essen rollen werden. Zwar läuft der Betreibervertrag für Nextbike Ende des Jahres aus. In zwei Wochen solle ein neuer Vertrag ausgehandelt werden: „Metropolradruhr läuft in Essen auf jeden Fall weiter.“
"Mehr Flächen in 1 A-Lage"
Die Stadt geht in die Offensive und spricht mitnichten von versteckten Subventionen: „Der Radwegeausbau und das Verleihsystem sind Bestandteil unseres Klima- und Umweltkonzepts“, sagt Schulze: „Wir geben die Unterstützung, die wir leisten können.“ Dazu gehört auch der Verzicht auf Sondernutzungsgebühren für den öffentlichen Raum. Wie viel Geld der Stadt damit entgeht, dazu gebe es keine Zahlen, sagt er. Mareike Rauchhaus indes formuliert noch einen Wunsch an die Stadt: „Sie sollte überlegen, was sie subventionieren kann.“
So würde Nextbike wegen des wirtschaftlichen Drucks selten genutzte Stationen nicht betreiben können und abbauen. Wenn die Stadt diese aber im gesamten Stadtgebiet haben wolle, müsse sie sich an diesen Stellen beteiligen. Weiterer Wunsch: „Mehr Flächen in 1 A-Lage“, um die Räder ins Blickfeld zu rücken. Ein Beispiel nennt Rauchhaus mit dem Bereich vom Hauptbahnhof in Richtung Kennedyplatz: „Dort sind die Räder nicht sichtbar.“