Frau Schmutzler-Jäger, das Freibad „Hesse“ ist soeben eröffnet worden. Sie waren in Bezug auf diese Sanierung immer skeptisch.

Schmutzler-Jäger: Den Bäderkompromiss habe ich akzeptiert. Grundfrage ist: Wir haben zu wenig Mittel, um alle Probleme zu lösen und für die, die wir lösen müssen, fehlt das Geld, siehe Grugabad. Wir müssen also weg von dieser Lobbypolitik

Wie bei Hesse, meinen Sie?

Schmutzler-Jäger: Ja. Politik kann nicht alle glücklich machen. Wenn man damals schon entschieden hätte, lieber das Grugabad zu sanieren, wäre das vernünftig gewesen.

Schöneweiß: Wir waren für die Modernisierung, weil Hesse das letzte Bad im Essener Norden war. Dazu stehen wir. Natürlich müssen wir uns immer fragen, ob überhaupt noch so viele Menschen in die Freibäder gehen. Mir fehlt im Moment die Phantasie, woher das Geld für das Grugabad kommen soll.

Schmutzler-Jäger: Verschieben und weiter verrotten lassen,das geht gar nicht. Das sind doch unsere Anlagenwerte, die müssen wir erhalten.

Schlussfrage: Ist nach der Wahl ein Wiederaufleben des Viererbündnisses, die Zusammenarbeit von CDU, FDP, EBB und Grünen denkbar?

Schmutzler-Jäger: Schwierig das jetzt zu beantworten. Das Messe-Thema war ein Schnitt, aber es hat auch vieles geklappt – solide Haushaltspolitik etwa. Es wird einen vollkommen anderen Rat geben mit komplizierten Mehrheiten.

Sie haben Richtung SPD zuletzt versöhnliche Signale gesendet...

Schmutzler-Jäger: Weil die SPD dazugelernt hat: Hauruck-Politik funktioniert nicht, potenzielle Partner muss man ernstnehmen.

Schöneweiß: Es gab vertrauensvolle Zeiten, aber wenn wir mit den Grünen noch mal zusammenarbeiten, dann mit klaren Verabredungen. Es wird schwieriger, das ist klar.

Schmutzler: Da sind wir uns einig.