Gleich zwei Zwischenfälle binnen weniger Minuten bremsten gestern pünktlich zum Feierabendverkehr und für mehrere Stunden die Züge auf der Strecke der S-Bahn-Linie 6 im Stadtsüden aus.
Nach Angaben der Bundespolizei durchbrach um 16.20 Uhr zunächst eine Essenerin mit einem in Velbert gemeldeten Auto die bereits abgesenkte Schranke am Bahnübergang Ruhrtalstraße in Werden. Die Frau konnte den BMW nicht mehr bremsen, blieb auf dem S-Bahn-Gleis stehen. Nur mit einer Notbremsung habe der Zugführer eine Kollision verhindern können, meldete die Leitstelle der Bundespolizei. Die Reaktion des Mannes verhinderte Schlimmeres: Weder die Autofahrerin noch Passagiere der S6 seien verletzt worden, so die Bundespolizei.
Allerdings wurde der beschädigte BMW erst um 17.35 Uhr abgeschleppt. So konnten die Bahnen die Unfallstelle in beide Richtungen nicht passieren.
Von 16.40 Uhr an wäre das jedoch ohnehin nicht möglich gewesen: Die Bahn kämpfte von da an auch noch mit einem Oberleitungsschaden auf der Strecke zwischen Werden und Hauptbahnhof. Ein Isolator sei beschädigt worden, erklärte ein Bahn-Sprecher am Abend. Was den Ausfall verursachte, blieb gestern bis Redaktionsschluss unklar. Ein Turmtriebwagen, der zur Reparatur eingesetzt wird, rollte aus Oberhausen an. Die Techniker erreichten ihren Einsatzort erst nach 19 Uhr.
Die Deutsche Bahn leitete Züge in beide Richtungen über Duisburg um. Zwischen Kettwig und Essen schickte das Unternehmen außerdem Busse auf die Strecke.