„Es ist natürlich auffallend, dass eine Klinik für Frauenheilkunde nicht unterschrieben hat“, sagt einer, der die Krankenhauslandschaft gut kennt, „das sind die Kliniken Essen-Mitte“. Verwundern kann dies kaum. Aus dem Huyssens-stift waren die Vorwürfe gegen Krüger wesentlich orchestriert worden, wobei ein früherer Praxispartner Krügers und einige frühere Mitarbeiterinnen eine Rolle spielen, die alle seit 2010 im Huyssensstift arbeiten. Krüger wirft den Kliniken Essen-Mitte vor, eine Intrige gesponnen zu haben, mit dem Ziel, ihm schaden und selbst das lukrative Geschäft mit der Brustkrebsvorsorge übernehmen zu wollen. Auch die KV Nordrhein bekräftigte noch einmal, „die Konkurrenzsituation in Essen“ habe „mit zu dem jetzigen Konflikt beigetragen“.

Kliniken-Mitte-Geschäftsführer Horst Defren wies geschäftliche Interessen gestern zurück: „Wir wollen kein Screening machen, Punkt!“ Die gynäkologische Onkologie am Huyssensstift habe einen überregional guten Ruf. Dazu habe auch besagter Ex-Praxispartner beigetragen, dem er aber als Geschäftsführer rate, in Bezug auf die Fehde mit Krüger es ab sofort ruhiger angehen zu lassen. Aber: „Dass Herr Dr. Krüger in Schwierigkeiten ist, hat er selbst zu verantworten, denn er hat die letzte Re-Zertifizierung nicht bestanden“, sagt Defren und verweist auf die Mitteilung der Kooperationsgemeinschaft Mammografie. Wenn es sich dabei nur um banale, nicht korrekt erledigte Bürokratiepflichten handele, wie Krüger sagt, „dann frage ich mich, warum Dr. Krüger nicht die Lizenz zur Gewebeentnahme längst zurück hat.“