Essen.. Der Essener Wirt Achim Kobsch muss am Mittwoch vor Gericht, weil er gegen das Rauchverbot verstoßen haben soll. Am Tag zuvor gab es eine spontane Unterstützung durch Rauchverbots-Gegner. Sie feierten in Kobsch Kneipe in Essen-Rüttenscheid eine sogenannte „Helmut Party“.
Eines hat Achim Kobsch auf jeden Fall erreicht: Seine Kneipe „Kronenstuben“ dürfte momentan die wohl bekannteste über die Grenzen Essens hinaus sein. Am Dienstag stand ein Kamerateam eines großen privaten TV-Senders in seinem Laden in Rüttenscheid, wie tags zuvor auch schon.
Kobsch hat als renitenter Wirt gegen das Rauchverbot für Schlagzeilen gesorgt. Am Mittwoch steht er als erster Gastwirt in Essen wegen eines angeblichen Verstoßes vor dem Amtsgericht. Die 328,50 Euro Bußgeld, die ihm das Ordnungsamt aufgebrummt hat, will er nicht zahlen. Seine Chancen schätzt er 50:50.
Rauchverbotsgegner berufen sich auf das Grundgesetz
Unterstützung vor dem Gerichtstermin bekam er am Dienstag von Vertretern des „Komitees zur Wahrung der Bürgerrechte“, die sich spontan zu einer so genannten „Helmut-Party“ bei Kobsch einfanden und demonstrativ in den Gast-Räumen rauchten. Auch Gerald Rademacher war aus Düsseldorf nach Essen gekommen, „weil ich gehört habe, dass hier eine Helmut-Party stattfindet“.
Rademacher gehört zu den geistigen Vätern der Helmut-Partys, die derzeit vor allem in Düsseldorf stattfinden. Es sind nach Darstellung der Teilnehmer spontane Versammlungen von Rauchern, die unter Bezug auf das Grundrecht der Versammlungsfreiheit stattfinden. Der Name geht auf Deutschlands bekanntesten Raucher Helmut Schmidt zurück.
Ob die Helmut-Partys tatsächlich das Rauchverbot aushebeln können, ist juristisch noch nicht geklärt. Rademacher meint, in Düsseldorf ist ihm noch kein Fall bekannt, in dem das Ordnungsamt Bußgelder verteilte. In Essen schon: Kobsch bekam für eine solche Party ein „Knöllchen“. Doch darüber wird das Gericht am Mittwoch wohl noch nicht befinden. Es geht um einen älteren Fall.