Für die Show „Lipstick“ wirbeln 16 Artistinnen aus der Ukraine über die Bühne des GOP-Varietés. Da staunt der Quotenmann und das Publikum noch weit mehr. Eine Frauenband sorgt für die schmissige Begleitung.

Ihre Körper sind ein Versprechen und der rote Lippenstift ist es auch. Eingelöst von 16 Künstlerinnen aus der Ukraine, die mit der neuen Show „Lipstick“ im GOP für einen Moment vergessen lassen, welche Unruhen ihre Heimat erschüttern. Politische Statements gibt es aber hier nicht zu entdecken, nur eine klare Haltung für sinnliche wie artistisch anspruchsvolle Unterhaltung. Das macht sogar den Comedian Robert Wicke, der die Ladys als schmachtender Mann bei diesem Abend begleitet, fast sprachlos und treibt die Zuschauer zu nicht enden wollendem Applaus bei der Premiere.

Glamourös gestaltete Roben

Mit dem Charme eines Verlierers präsentiert er Minimalwitz mit Maximalwirkung, Jonglage mit Publikumsbeteiligung und Geräuschimitationen mit Gesang. Wirklich toll sein Beatboxing und ein wohltuender Gegensatz zu der massiv aufgebotenen Perfektion. Die attraktiven Damen stehlen ihm immer wieder die Schau. Was Männer können, beherrschen sie mit mehr Grazie und mehr Sex-Appeal. Ihre glamourös gestalteten Roben in Rot, Weiß oder Giftgrün sind schon ein Hingucker. Ihre Künste setzen noch eins drauf. Stets begleitet von einer Frauenband, die mit ihrem satten Sound von Klassikversionen, Pop-Hits und eigenen Liedern den Fußboden vibrieren lässt, nehmen sie Fahrt auf, bewegen sich irre schnell drehend an den Strapaten, zaubern im Schwung der Hula-Hoop-Reifen irisierende Bilder oder bewegen sich im Spagat geschmeidig an der Vertikalstange.

Rund um die Show

Bis zum 6. Juli ist „Lipstick“ im GOP, Rottstraße 30, zu sehen.

Den GOP-Comedy-Club, moderiert von Ludger K., bestreitet am 27. Mai, 20 Uhr, der Kabarettist Thomas Lienenlüke.

Karten zu 39 bis 26 Euro können reserviert werden unter: 247 93 93

Als Schlangenfrau bleibt die elegante Anastasiia Alekseyeva am Boden. Sie biegt ihre Gliedmaßen mit Leichtigkeit dermaßen ineinander, dass es beim Ansehen schon wehtut und gleichzeitig fasziniert. Das Trio Queens von Kateryna Dimova, Nataliia Istratova und Oksana Kovalchuk verschachtelt sich ineinander und beweist sich als optisch reizvolle Königin des Brückenbaus. Und das Duo Trapez von Maryna Tkachenko und Kateryna Fedorovych glänzt mit atemberaubenden Luftnummern und unerschütterlich aufgetürmten Irokesenschnitten.

Überhaupt sind alle Damen erstklassig auf dem Kopf gestylt. Mit geflochtenen Zöpfen, wilden Locken, Dutt oder hochtoupierten Schöpfen. Das Haar sitzt ebenso wie ihre Darbietungen. Dafür wird ihnen alle Achtung zuteil. Doch die Herzen im Saal hat der Quotenmann Robert Wicke erobert, dessen Sehnsucht am Ende noch gestillt wird. Er trägt übrigens ein schlichtes Ringelshirt und Schiebermütze.