Kunst am Bau - das gibt es schon. Kunst im Bau verspricht der Allbau in der nördlichen Innenstadt. Zwei Jahre lang soll dort die riesige Baugrube an der Rottstraße, Ecke Kastanienallee zur Bühne werden, oder besser: zum „Beton Salon“.

Als Viertel der Künstler und Kreativen soll die nördliche Innenstadt von sich reden machen. Dass das Viertel zwischen Fontänengasse und Viehofer Platz zuletzt für negative Schlagzeilen sorgte, konnte jenen, die sich für ein positives Image stark machen, nicht gefallen.

Auslöser war die Kritik eines Hoteliers von der Viehofer Straße, der sich über Müll vor seiner Haustür beschwerte und über angetrunkene Passanten, die seine Gäste belästigten. Als ungerecht und überzogen, hat Allbau-Chef Dirk Miklikowski diese Kritik empfunden, vernachlässige sie doch all das Positive, das sich in der nördlichen Innenstadt getan habe. „Wir brauchen einen Imagewandel in den Köpfen“, sagt Miklikowski. Der „Beton Salon“ soll dazu beitragen.

Unter der Regie von Ines Habich werden Kunstschaffende die Baugrube an der Rottstraße in unregelmäßigen Abständen bespielen, mit Lichtinstallationen, mit Skulpturen oder mit Musik. Habich selbst ist freie Autorin und Regisseurin, und war unter anderem für das Schauspiel Essen und das Schauspielhaus Düsseldorf tätig.

Den Auftakt macht der Essener Künstler Christoph Hildebrand am kommenden Samstag, 17. Mai (siehe Info-Box). Der Essener Filmemacher Klaus Betzl wird das Geschehen rund um die Baustelle zwei Jahre lang mit der Kamera einfangen und in Video-Clips verarbeiten. Nicht nur die unmittelbar am Bau beteiligten sollen dabei zu Wort kommen, sondern auch Anwohner. Zum Abschluss der Bauarbeiten soll Betzl künstlerische Dokumentation als Projektion auf dem Neubauprojekt des Allbau gezeigt werden.

Bis es soweit ist können Besucher sich im immer freitags von 14 Uhr bis 17 Uhr im Info-Container an der Kastanienallee über den Baufortschritt und das kulturelle Begleitprogramm informieren. Die beste Aussicht verspricht der Blick von der Dachterrasse.

100 000 Euro lässt der Allbau sich den „Beton Salon“ kosten.