Der Muttertag war diesmal auch ein bisschen Mutprobentag. Zumindest für all jene, die es sich zum Start der Freibadsaison nicht nehmen ließen, trotz Fröstel-Temperaturen und Dauerschauergrau ihre Badeschlappen zum ersten Mal in diesem Jahr an die frische Luft zu führen. Im Freibad Steele, das am gestrigen Sonntag seine Pforten öffnete, hatten sie für die Damen zur Feier des Tages sogar in Gläschen Sekt kalt gestellt. Doch unter den gerade mal 15 Unentwegten, die sich bis zum Abend in die Fluten wagten, waren am Ende mehr Männer. „Die meisten alte Bekannte, die schon sehnsüchtig auf den Freibad-Start gewartet haben“, erklärt Hannelore Rottmann, Vereins-Vorsitzende des SV Steele 11. So blieb zwischendrin viel Zeit für den Blick auf die Langfrist-Wettervorhersage, die erst ab Mitte der Woche etwas Freibad-freundlichere Temperaturen verspricht.

Männer wie Karl-Heinz Schwinning kann so ein Mai-Tief freilich nicht schrecken. Seit der Eröffnung des Grugabads vor 50 Jahren ist der 87-Jährige regelmäßig Gast im Grugabad. Dass Schwinning am Samstagmorgen viele vertraute Gesichter entdeckte, versteht sich. Denn unter den 148 Gästen, die am ersten Tag ins Grugabad kamen, waren vor allem Dauergäste. Schon um acht Uhr morgens hatten sich die ersten Mutigen vorm Eingang postiert, um sich vom ordnungsgemäßen Zustand des Sportbeckens zu überzeugen.

Und wer den Sprung ins Becken erst einmal gewagt hatte, wurde belohnt. Drinnen ist es in diesen kühlen Mai-Tagen nämlich deutlich wärmer als draußen. 24 Grad Wassertemperatur vermeldet das Grugabad. Wer trotzdem fröstelte, bekam einen heißen Kaffee zur Begrüßung. Die nächste Freibad-Sause steht am Dienstag in Dellwig an. Das runderneuerte Bad wird dann an den Betreiber Ruwa Dellwig übergeben.