Essen-Werden. . Selbst für die Präsentation eines Dior-Parfüms machte „Früchtefee“ Christiane Karras-Holewa schon süßen Brotaufstrich.

Die Karriere von Christiane Karras-Holewa nahm im Jahr 2009 richtig an Fahrt auf. Mit ihren selbst gemachten Marmeladen war sie zwar schon seit langem auf verschiedenen Wochenmärkten unterwegs, aber der Anruf einer Rüttenscheider Werberagentur ließ die heute 57-Jährige in einer komplett anderen Liga spielen. „Für die Präsentation eines neuen Dior-Parfüms wurden 1800 Gläser Orangenmarmelade gebraucht“, sagt Christiane Karras-Holewa. Sie stemmte diese Mammutaufgabe, „und ich konnte viel dabei lernen. Es war von der Logistik her schon eine große Herausforderung. Aber es hat gut funktioniert“.

Kleiner Verkaufsraum ist geplant

Markis – so nennt die „Früchtefee“ ihr kleines Unternehmen. Das setzt sich aus Marian, dem Vornamen ihres Mannes, und ihrem – leicht abgeänderten – eigenen Vornamen zusammen. In einem Raum in einem Hinterhof hat sie angefangen, lebte zwischenzeitlich in Kettwig und ist zurück in ihrer alten Heimat – an der Kirchhofsallee. Dort arbeitet sie in einem umgebauten Kellerraum, hat eine Gewerbeküche. „Und ich würde gern auch einen kleinen Verkaufsraum einrichten.“

Immer ist sie auf der Suche nach neuen Ideen. So kann man sich zum Start der Fußball-WM am 12. Juni eine Marmelade in Schwarz-Rot-Gold aufs Butterbrot streichen. Heidelbeeren, Himbeeren und Mango sind die Zutaten. „Mein Sohn ist da skeptisch. Er meint, wenn die Deutschen frühzeitig rausfliegen, will keiner mehr die Marmelade haben.“

Im Moment verkauft sich der leckere Kicker-Aufstrich noch gut. Genauso wie der Dornfelder Weingelee, der Erdbeerzauber mit Kokosmilch, eine Menge Chutneys und der Balsamico.

Die Arbeit erledigt Christiane Karras-Holewa fast allein, denn ihr Mann ist mit einem Hausmeisterservice selbstständig und hat nur wenig Zeit. Beim Verdeckeln der Marmeladen hilft er, und er begleitet sie auf die großen Märkte. Und wenn das Verarbeiten der gefühlt steinharten Quitten ansteht, ist er dabei. „Ich nehme gern einheimische Früchte. So wie die Felsenheimer Kornelkirsche. Und aus dem Garten meiner Schwägerin gibt es Saison für Saison 25 Kilogramm Beerenobst.“ Jetzt freut sie sich darauf, das der Holunder blüht. „Daraus kann man Sirup machen, und später lassen sich die Früchte gut verarbeiten.“ Zum Beispiel zu Holunderlikör. Den verkauft sie unter dem Namen „Werdener Ludgeruströpfchen“ - „der wird sogar auf Wallfahrten getrunken“.

Auf Wochenmärkten in Essen ist sie vertreten und fährt in ganz NRW zu Bauern- und Mittelaltermärkten. Aktuell hat sie sich für den Heider Marktfrieden beworben, der im Juli stattfindet. Tausende Besuchern sind dann in Dithmarschen auf dem größten Marktplatz Deutschlands. „Ich hoffe, dass ich den Zuschlag bekomme.“