Essen. . Die Badesaison ist eröffnet. Neben dem Grugabad, das bereits am Samstag erstmals in diesem Jahr zum Schwimmen einlud, hat am Muttertag das Freibad Steele geöffnet. 24 Grad lockten viele ins Sportbecken.

Zwei Jahre ist es her, dass Oliver Allesch es seinen Kollegen vom Essener Anwalt- und Notarverein beweisen wollte. „Du schaffst das nicht“, hieß es damals. „Doch ich hab’s geschafft und bin gut einen Kilometer am Stück geschwommen. Seither komme ich rund dreimal pro Woche ins Bad“, sagt Allesch. Und so ist es kein Wunder, dass der Familienrechtler gemeinsam mit seinem Rechtsanwaltskollegen Jens Schmittmann zu den ersten Besuchern zählt, die das Grugabad am Samstagmorgen um 8 Uhr zum Auftakt der Freibadsaison begrüßen durfte.

Noch eiliger hatten es nur zwei Damen aus Ennepetal – sie waren die allerersten Badegäste. Normalerweise geht Allesch ins Büro, wenn er seine Bahnen im Sportbecken gezogen hat, zum Saisonauftakt steht jedoch eine Hochzeit an. Jens Schmittmann hat da etwas mehr Zeit. „Ich schwimme normalerweise 1,5 Kilometer, das sind 30 Bahnen – und das in einer halben Stunde. Ab und an kommen meine Studenten mit und schwimmen ei­nen Kilometer mit mir mit“, sagt der Professor der „FOM Hochschule für Oekonomie und Management“.

Deutlich ruhiger geht es hingegen Karl-Heinz Schwinning, der so viele Bahnen schwimmt, wie es ihm gerade passt. Der 87-Jährige war bereits bei der Eröffnung des Grugabads vor in diesem Jahr genau 50 Jahren dabei. „Im Sommer bin ich jeden Tag hier, abgesehen von Sonn- und Feiertagen. Da bleib’ ich zu Hause, um mit meiner Frau in aller Ruhe zu frühstücken“, sagt Schwinning. Alleine ist er im Sportbecken jedoch nicht: Unter den rund 25 Schwimmern zieht seine Tochter Andrea ih­re Bahnen – mit Badekappe, wie ihr Vater. „Auf sie bin ich stolz, denn trotz ihrer geistigen Behinderung ist sie immer mit viel Elan dabei.“ Eine halbe Stunde im erfrischenden Nass reicht dem Senior, dann macht er sich wieder auf den Weg: „Schließlich bin ich kein Sport-, sondern ein Gesundheitsschwimmer.“

Zehn Grad Außentemperatur zeigt die Anzeige an, 24 Grad sind’s im Sportbecken und 21,5 Grad Wassertemperatur im Wellenbecken. Da ist es kein Wunder, dass Briana Turner gemeinsam mit ihrer Großmutter Anne Diehl lieber ins warme Becken will – bevor es im Anschluss an die Kaffeebar geht. „Es ist ein wenig frisch, bewölkt, aber es regnet zum Glück nicht, da macht das Schwimmen noch Spaß“, so Diehl. Der Kaffeeausschank am Beckenrand gefällt ihr besonders gut.

Schwimmmeister Andreas Krzykawski hatte 2008 die Idee für diesen Service, „weil ich damals selbst Durst auf Kaffee hatte“. Sein Kollege Dominik Waap schenkt das Heißgetränk aus, bis er sich den „letzten Kleinigkeiten“ widmet, die es noch zu erledigen gibt: „In den Ecken ist noch etwas Gras zu zupfen. Und die Badeplatte wird noch fix geschruppt.“

Freibäder starten Stadtweit in die neue Saison

Seit dem Muttertag ist auch das Freibad Steele 11 geöffnet. Wegen des schlechten Wetters verirrten sich nur wenige Gäste ins Nass an der Westfalenstraße. Das Freibad öffnet sonntags bis donnerstags von 9 bis 19 Uhr, samstags und feiertags von 9 bis 20 Uhr.

Das Freibad Dellwig wird am Dienstag offiziell an den Betreiber Ruwa Dellwig übergeben und startet seine Freibadsaison an diesem Tag. Geöffnet ist es (bei gutem Wetter) montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr und an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 7 bis 20 Uhr. Weitere Infos gibt’s unter: www.essenerbaeder.de