Essen. Nach dem grausamen Mord an der jungen Mutter Madeleine W. sind die rechtsmedizinischen Untersuchungen abgeschlossen. Demnach bleibt unklar, ob die 23-Jährige aus Gelsenkirchen im Februar in einem Essener Schrebergarten lebendig begraben oder zuvor bereits ermordet wurde.

Im Mordfall Madeleine W. bleibt unklar, ob die 23-jährige Mutter aus Gelsenkirchen im Februar lebendig unter mehreren Schichten Beton und Erde in einem Schrebergarten in Essen-Dellwig begraben oder bereits zuvor ermordet wurde. Die Rechtsmediziner haben nun ihre Untersuchungen abgeschlossen. Doch die Frage zu den Todesumständen lasse sich nicht klären, so die für den Fall zuständige Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens.

Die Oberstaatsanwältin will nun "möglichst zeitnah" Anklage wegen Mordes gegen die beiden Tatverdächtigen, den Stiefvater und den Halbbruder von Madeleine, erheben. Gegen Günther O., den Stiefvater, hat die Staatsanwaltschaft zudem bereits vor wenigen Wochen Anklage wegen sexuellen Missbrauchs erhoben. Günther O. soll demnach Madeleine, als sie zwischen 14 und 18 Jahre alt war, mehrfach sexuell missbraucht haben.

Madeleine zeigte Stiefvater wegen sexuellen Missbrauchs an

Der Stiefvater ist auch der leibliche Vater von Madeleines zweijähriger Tochter, die ohne ihre Mutter aufwachsen muss. Madeleine hatte Günther O. vor über einem Jahr wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt, war vor ihm in ein Frauenhaus geflüchtet, wohnte anschließend in Gelsenkirchen.

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Madeleine war am 11. Februar von ihrem Lebensgefährten vermisst gemeldet worden. An jenem Dienstag brachte sie morgens noch ihre kleine Tochter in einen Gelsenkirchener Kindergarten. Danach fehlte jede Spur von ihr. Laut Angaben der Anwälte des Halbbruders soll es an jenem Tag zu einem Treffen zwischen den Familienmitgliedern in dem Schrebergarten gekommen sein.

Eine Woche später fand die Polizei die 23-Jährige in dem Schrebergarten in Essen-Dellwig. Sie war gefesselt und geknebelt unter mehreren Schichten Beton und Erde begraben worden. Einen Tag später nahmen die Ermittler den Stiefvater und den Halbbruder, beide wohnten bis dahin in Essen, fest. Sie sitzen seither in Untersuchungshaft. Der Halbbruder bestreitet eine Beteiligung an der Tat, der Stiefvater schweigt.