Spätestens seit der Burger King-Enthüllungsgeschichte von Günter Wallraff dürfte es für Burger-Fans wohl beruhigender sein, wenn sie genauer beobachten könnten, wie die Buletten zwischen die Brötchenhälften kommen.

Diesen Einblick gibt es definitiv beim Jam Jam-Imbiss an der Velberter Straße. Hier, auf dem Edeka-Parkplatz, wird das beliebte Fast-Food-Gericht direkt vor den Augen der Kunden zubereitet. Betreiber Andreas, der seinen Nachnamen nicht verrät und sich einfach nur Jam Jam Andreas nennt, legt großen Wert auf hochwertige Ware, die er von regionalen Anbietern bezieht. So stammt das Rindfleisch von der Metzgerei Mirbach und die Brötchen von Bäcker Küpper.

Currywurst ist nichts für Weicheier

Diese Ware geht anschließend in verschiedenen Variationen über die Ladentheke. Mal als „Fleischeslust“ mit Barbecue-Sauce und Speck, mal als „Antipasti-Burger“ mit Pesto und Parmesankäse oder aber als „Speed-Version“, die dank der Jalapeños extrascharf daherkommt. Ebenfalls im Programm natürlich der Klassiker; auch mit Käse. Wer’s hingegen fleischlos mag, liegt mit dem Veggie-Burger richtig und bekommt bei Bestellung einen Käse-Gemüse-Bratling im Brötchen serviert.

Zugegeben, groß ist die Auswahl nicht, aber das soll sie auch gar nicht sein. „In vielen Imbissläden besteht die Karte aus mehr als 100 Gerichten, das kann doch gar nicht frisch sein“, vermutet Jam Jam-Andreas, der bewusst auf Quantität verzichtet. Das einzige, was er neben den Burgern noch anbietet, sind Pommes und eine Currywurst, die jedoch „nichts für Weicheier“ sei. Im Sommer will Andreas zusätzlich Salate zubereiten. „Für die weibliche Kundschaft“, sagt er und lacht. „Sobald ich das nötige Personal habe, werde ich auch noch ab fünf Uhr morgens ein Frühstück anbieten. So mit Rühreiern, belegten Brötchen und Filterkaffee“, erzählt der Betreiber, der ursprünglich mal sein Geld in der Textilbranche verdiente. Aber den Job als Burger-Koch macht er nicht nur ausgesprochen gerne, sondern anscheinend auch ziemlich gut. Darauf lassen zumindest die Widmungen an der Front des Imbiss-Wagens schließen, die die Kunden hier mit wasserfesten Stiften hinterlassen haben. „Hm, lecker Essen und nette Bedienung“ oder „Bei Locke gibt es die besten Burger“ sind nur zwei der Kritiken.

In „Locke“, der in Wahrheit übrigens extrem kurzes Haar hat, steckt außerdem noch ein kleiner Handwerker: Die Holzhütte, in der die Kunden die Speisen überdacht verzehren können, hat der 47-Jährige selber zusammengebaut. „Das ist mein Burger-Amt“, beschreibt Andreas.

Geöffnet ist das Burger-Amt täglich in der Zeit von 12 bis 20 Uhr. Wenn’s draußen länger hell ist, brät Andreas auch gerne mal bis 22 Uhr. Und wie gesagt: Findet sich personelle Verstärkung, dann wird der Imbiss mit den hervorstechenden roten Lämpchen auch schon morgens um 5 Uhr aufgeschlossen.