Essen. . Wenn der Fußball bei der Weltmeisterschaft rollt, sollen krebskranke Kinder in der Essener Uniklinik davon profitieren. Denn: Hier wurde die Aktion „Ein Tor - ein Lächeln“ ins Leben gerufen. Fällt ein Tor für das DFB-Team, fließt Geld: Privatleute und Unternehmen können spenden. BVB-Profi Marcel Schmelzer macht mit.

Timo ist fünf Jahre alt und ein aufgeweckter Junge. Er mag Fußball und er freut sich besonders, wenn die Clowns in die Onkologie der Uni-Kinderklinik Essen kommen und ihn und die anderen Patienten zum Lachen bringen.

Timo hat ein Sarkom, einen bösartigen Tumor, eine seltene Form von Krebs. Die Momente der Freude und des Lachens in seinem Alltag sind rar gesät. Er genießt sie deshalb umso intensiver. Gerade waren Holger Voss (Clown Schladke) und Silke Eumann (Clownin Flocke) wieder zu Besuch bei Timo in der Kinderklinik. Und sie hatten einen besonderen Gast mitgebracht: Marcel Schmelzer. Der ist Fußball-Profi von Borussia Dortmund, was beim ausgewiesenen Bayern-Fan Timo erst mal gemischte Gefühle, aber dann doch ein Lächeln auslöste. Marcel Schmelzer spielt auch für die Nationalmannschaft. Und mit jedem Tor, das er und die anderen deutschen Fußballer bei der WM in Brasilien erzielen, wird von dort aus – quer über den Globus – ein Schwung Lachen nach Essen schwappen.

Aktion ins Leben gerufen

Die Uniklinik, die Stiftung Universitätsmedizin sowie Evonik, Ferrostaal und die Sparkasse Essen haben die Aktion „Ein Tor - ein Lächeln“ ins Leben gerufen. Das Prinzip ist denkbar einfach: Immer, wenn ein Tor für das DFB-Team fällt, fließt Geld: Privatpersonen können 5, 10 oder 20 Euro spenden, Unternehmen 100, 250 und 500 Euro. Die Teilnehmer melden sich vor der WM an. Und bereits beim Torjubel wird die Spende für den guten Zweck abgebucht. Mit dem Geld wird die Arbeit der Clowns finanziert, die seit zehn Jahren als begehrte Spezialisten die Kinderklinik besuchen und künftig hoffentlich häufiger dort zur Visite kommen.

„Vorbilder wie Fußballer geben Lebensmut“

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„Jetzt müssen wir nur noch bei der WM in Brasilien treffen“, sagte Nationalspieler Marcel Schmelzer bei der Vorstellung des Projekts. Die Patenschaft hat der Nationalspieler, der gerade eine längere Verletzungspause beendet hat, gerne übernommen: „Wir wissen ja als Sportler, wie wichtig es ist, gesund zu sein. Und wenn ich sehe, mit wie viel Energie und Ausdauer die Kinder hier gegen ihre Krankheiten kämpfen, wird mir klar, wie viel Glück ich habe.“ Beim Besuch in der Kinderklinik flog zwischen Marcel Schmelzer und Timo gleich mal ein Fußball hin und her. Der fünfjährige Bayern-Fan ließ sich auch eine Autogrammkarte des BVB-Profis signieren.

„Die kranken Kinder brauchen eine Perspektive. Etwas, für das es sich zu leben lohnt. Und wir merken immer wieder, dass Vorbilder und Idole, wie Fußballer, ihnen besonderen Lebensmut geben“, sagte Prof. Eckhard Nagel, Ärztlicher Direktor am Uniklinikum Essen. Der hofft jetzt auf viele Tore bei der WM. Und auf viele Unternehmen, Bürger und Vereine, die sich in der fußballbegeisterten Region Ruhrgebiet an der Aktion beteiligen und für ein Tor ein Lächeln spenden.