Burgaltendorf. .

Das Dutzend ist voll: Am Freitag, 2. Mai, treffen sich die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Burgaltendorfer Buschschule. Im Jahr 1939 eingeschult, wollen alle gemeinsam in Erinnerungen schwelgen. Die „Spätlese“, wie sie Mitschüler Walter Koring mit einem Augenzwinkern nennt, nimmt diesmal ihren Kaffee ab 15.30 Uhr an der Überruhrer Straße bei Vogelsang. „Zur schönen Aussicht“ heißt die Gaststätte – für die nimmermüden Senioren ist an diesem Tag der Name Programm.

„Ein bisschen Wehmut schwingt schon mit“, sagt Koring, denn die Teilnehmer sind allesamt schon jenseits der 80 Jahre und bedauerlicherweise sei die Gemeinschaft schon um mehr als die Hälfte geschrumpft. Zu erzählen gibt es dennoch sicherlich eine Menge, immerhin waren die Zeiten damals turbulent. „Kaum waren wir eingeschult, begann der Krieg“, so Koring. „Und er sollte uns die nächsten sechs Jahre begleiten.“ Die Zerstörungen der Städte erlebten er und die anderen Pennäler aus „halbsicherer Entfernung“. Und in Altendorf sind eher wenig Fliegerbomben gefallen.

Die Kriegsunruhen waren dennoch allgegenwärtig im Schulalltag.“Der Krieg brachte uns viele neue Mitschüler aus Essen, die von ihren Eltern bei Verwandten ,auf dem Land’ untergebracht wurden“, erinnert sich auch Hans Neuhaus. „Die unglückliche Schulpolitik in der Nachkriegszeit verteilte unsere Mitschüler und unsere ,Klassefrauen’ auf drei Schulsysteme, brachte aber erstmals Über- und Unteraltendorfer zusammen“, ergänz Koring. „Unseren Abschluss haben wir aber wieder zusammen gemacht.“

Andere Zeiten, andere Sitten: Kaum der Schulbank entwachsen, begann im Alter von zarten 14 Lenzen das Berufsleben. „Einen Jugendschutz wie heute kannte man damals noch nicht“, sagt Koring. Zum Glück aber auch keine Probleme wie „Koma-Saufen“ oder Drogen. Fürs Erste fehlte das Geld, andere Rauschmittel waren unbekannt. Koring: „Wer weiß, ob wir damals der Versuchung widerstanden hätten.“ So bleibt nun Zeit zur „Spätlese der Erinnerungen“.