Essen. .

Der Energiekonzern RWE hat am Mittwoch das weltweit längste Supraleiterkabel offiziell in das Stromnetz der Stadt integriert und damit erstmalig in den realen Betrieb genommen.

Rund ein Jahr nach dem Spatenstich zur Legung des einen Kilometer langen Kabels, das zwei Umspannanlagen im Zentrum verbindet, startet nun der Praxistest zur künftigen Energieversorgung von Innenstädten. Supraleiterkabel sind besonders effizient und platzsparend; im Gegensatz zu herkömmlichen Kabeln können sie eine fünf Mal so hohe Strommenge transportieren – und das nahezu verlustfrei.

Testphase läuft bis Ende 2015

So ersetzt das ein Kilometer lange Kabel, das unter dem Projektnamen „Ambacity“ für 13,5 Millionen Euro verwirklicht wurde, das Umspannwerk an der Herkulesstraße. „Das Projekt revolutioniert die innerstädtische Stromversorgung und ist eine innovative Visitenkarte für unsere Stadt“, freute sich OB Paß bei der offiziellen Inbetriebnahme des Supraleiters, zu dem auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft aus Düsseldorf anreiste. Das „Leuchtturmprojekt“ werde auch in die Bewerbung Essens zur grünen Hauptstadt Europas mit einfließen, ergänzte Umweltdezernentin Simone Raskob.

Die Testphase für das Kabel läuft bis Ende 2015. In dieser Zeit muss die Technologie zeigen, ob sie auch wirtschaftlich sein kann. Derzeit sind Supraleiter noch ein Mehrfaches teurer als herkömmliche Kupferkabel. RWE hofft jedoch, dass die Industrie in Deutschland bei erfolgreichem Praxistest stärker als bislang in die Herstellung der Supraleiter einsteigt, was entscheidend für die Preisentwicklung wäre.