2013 läuteten die Alarmglocken, nun droht das Aus: „Essen.net“ steht vor der Pleite. Die Hoffnungen, einen Käufer oder einen „strategischen Partner“ für den Ausbau eines Glasfasernetzes fürs schnelle Internet zu finden, haben sich zerschlagen. Mit diesem Offenbarungseid trat die Geschäftsführung von „Essen.net“ gestern vor den städtischen Beteiligungsausschuss. Wie es weitergeht, soll sich im Mai entscheiden. Kommt es so, wie es sich abzeichnet, hätte die halb städtische, halb private Gesellschaft elf Millionen Euro in den Sand gesetzt. Die Stadt Essen müsste davon die Hälfte abschreiben.
„Essen.net“ war 2009 mit dem Anspruch angetreten, ein „Blitzschnelles Internet für alle“ zu realisieren und der Aussicht auf satte Gewinne, fuhr aber nur Verluste ein. Das Geschäftsmodell sei nicht tragfähig, heißt es nun, die Vermarktung dem privaten Partner zu überlassen ein Fehler gewesen. Die EVV steht nun vor der Frage, ob sie die privaten Anteile übernimmt und das Glasfasernetz im Boden ruhen lässt - in der Hoffnung auf bessere Zeiten. Die Fragen nach der Verantwortlichkeit, blieb gestern unbeantwortet.