Manchmal dauert es eben länger als gedacht, bis der Funke so richtig überspringt: Knifflige Baudetails lösen, den besten Investor finden, den Entwurf optimieren – all dies hat beim geplanten „Media Office“ der Funke Mediengruppe, zu der auch die NRZ gehört, letztlich noch mehr Zeit benötigt als gedacht. Doch mit knapp einem Jahr Verspätung steht nun der Name des für den Entwurf verantwortlichen Wiener Architekturbüros als Verheißung fürs letzte Großprojekt des Essener Universitätsviertels im Raum:

„AllesWirdGut“.

Was konkret bedeutet: Noch vor der Sommerpause dürfte nach den Worten von Winfried Bartels, dem Leiter für das Immobilien- und Facility-Management der Mediengruppe, der Grundstückskaufvertrag unterzeichnet werden. Im Herbst ist dann der Baubeginn für das Vorhaben geplant, für das zunächst Kölbl Kruse als Investoren auftreten.

Die Essener Projektentwickler haben sich bereits durch das Glückaufhaus und Vorhaben in der Weststadt einen Namen gemacht und legen in der kommenden Woche den Grundstein für einen weiteren markanten Bürokomplex, „The Grid“, die Konzernzentrale der DB Schenker AG in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof.

Für das „Media Office“ von Funke engagieren sich Kölbl Kruse auch finanziell in beachtlichen Dimensionen – wenn auch ein Mietvertrag über 15 Jahre dahintersteht: Das komplette Projektvolumen des Büro-„Schiffes“ an der Segerothstraße, am westlichen Rand des Univiertels, mit seinen rund 1.000 Arbeitsplätzen dürfte laut Bartels mehr als 90 Millionen Euro betragen.

Geplant sind zwei Baukörper, die durch eine mehrgeschossige Brücke miteinander verbunden sind, sowie ein zum Berliner Platz hin vorgelagerter kreisrunder Turm. Hier vor allem will die Funke Mediengruppe umsetzen, was sie sich auf die Fahnen geschrieben hat: näher heranzurücken an die Menschen der Region, für die sie Medien macht – seit immerhin sechseinhalb Jahrzehnten.

Für das Zug um Zug zuwachsende Univiertel zwischen Innenstadt und Universität ist das „Media Office“ der Schlussstein in einem 13,3 Hektar großen Mosaik aus Miet- und Eigentumswohnungen, Stadthäusern und Einzelhandel, Büros und dem Hörsaalzentrum, die sich allesamt um eine grüne Mitte samt Wasserachse gruppieren.

In direkter Nähe zum Funke-Bau sprießen derzeit zwei Wohnprojekte in die Höhe: Investoren sind die Wohnungsgesellschaft Viva West und das Versorgungswerk der Architektenkammer Nordrhein. Gerade Wohnprojekte wurden der Entwicklungsgesellschaft förmlich aus der Hand gerissen. Manchmal springt der Funke eben sofort über.