Essen. . Regierungspräsidentin Anne Lüttkes macht den Anliegern am Essener Baldeneysee ein Gesprächsangebot: Die geplante Ausweisung von Überschwemmungsgebieten und die harte Linie des Umweltministers hat die Wassersportvereine beunruhigt - Lüttkes gibt sich nun kulanter.

In der Diskussion um den Hochwasserschutz am Baldeneysee hat die Bezirksregierung nun zumindest Gesprächsbereitschaft signalisiert. „Für einen Dialog mit den Betroffenen steht mein Haus grundsätzlich zur Verfügung. Eine erste Kontaktaufnahme mit der Interessengemeinschaft Baldeneysee ist bereits erfolgt“, versichert Regierungspräsidentin Anne Lüttkes in einem Schreiben an den Essener SPD-Landtagsabgeordneten Peter Weckmann.

Die in der IG Baldeneysee verbundenen Wassersportvereine hatten sich Anfang April besorgt über die geplante Ausweisung von Überschwemmungsgebieten geäußert. Am Seeufer werde so stellenweise nicht nur jede bauliche Veränderung verboten, sondern selbst die „kurzfristige Ablagerung von Gegenständen, die fortgeschwemmt werden können“. Das könne auch Jollen oder Bootswagen betreffen.

Neben anderen örtlichen Politikern nahm auch Weckmann die Sorge der Vereine auf und schrieb an Regierungspräsidentin Lüttkes. Die stellt klar, „dass das vorübergehende Ablegen von fahrbereiten Booten in Ufernähe“ nicht unmittelbar vom Gesetz erfasst werde. Man könne davon ausgehen, „dass die Eigentümer ihre Boote im Hochwasserfall schon im eigenen Interesse in Sicherheit bringen werden“.

Und während der grüne Umweltminister Johannes Remmel erklärt hatte, er halte die laut Gesetz möglichen Ausnahmen von den Schutzvorschriften für „politisch falsch“ und lehne sie ab, zeigt sich Lüttkes kulanter. Es handle sich immer um eine Einzelfallentscheidung, „die entsprechend zu prüfen ist“. Vielleicht kommen solche Prüfunen ja zum Ergebnis, dass baufällige Bootsschuppen im Hochwassergebiet saniert werden dürfen und das nicht als verbotene bauliche Veränderung gilt.

Peter Weckmann jedenfalls will nun mit Anne Lüttkes einen Termin für den Dialog vor Ort vereinbaren.