Essen. . Von ehedem mehr als 40 selbstständigen Pils- und Exportbrauereien im Ruhrgebiet sind nur zwei übrig geblieben – eine ist die in sechster Generation geführte Altenessener Familienbrauerei „Jacob Stauder“. Von den so genannten „Fernsehbieren“ heben sich die Bierbrauer bewusst ab.

Von ehedem mehr als 40 selbstständigen Pils- und Exportbrauereien im Ruhrgebiet sind nur zwei übrig geblieben – eine ist die in sechster Generation geführte Altenessener Familienbrauerei „Jacob Stauder“. Ihr Bier schmeckt nach Region und Familie, nach Nähe und Bodenständigkeit.

Senior-Chef Claus Stauder, ein Marketing-Experte, war es, der zusammen mit seinem Bruder Rolf, dem Braumeister, das Image der Pilsmarke aufpolierte. Weil die cleveren Brüder früher als ihre Mitbewerber ahnten, dass der Durst der Biertrinker früher oder später gesättigt sein würde, setzten sie schon in den siebziger Jahren auf ein „qualitativ hochwertiges Bier“ anstelle gieriger Massenproduktion. Auf ein leckeres Pils, das sowohl am Fuße des Doppelbocks von Zollverein als auch in Sterne-Restaurants und Nobelhotels wie dem Berliner „Adlon“ mundet.

Frauen, die Bier brauen

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    Hohe Kunst des Brauens

    Thomas und Axel Stauder, die beiden Cousins, die seit 2005 auf der Kommandobrücke stehen, führen nicht nur die hohe Kunst des Brauens fort, sondern auch die beeindruckende Familientradition. Von den so genannten „Fernsehbieren“ heben sich die Bierbrauer bewusst ab, am liebsten, indem sie sich für pfiffige Werbekampagnen lachend aufs grüne Sofa setzen. Thomas Stauder: „Wir wollen regional und authentisch sein und weiterhin die lange Familientradition pflegen.“

    Stauder im Bild

    Die Gewinner des Fotowettbewerbes mit  Brauerei-Chef Dr. Thomas Stauder, Molina-Jose Noguera, Winfried Brockschmidt, Carsten Weber mit seiner Frau, Jenny Siegmund, Karl-Heinz Tönnies, Dagmar Gries (Vertreterin von Gewinner Olaf Rösler), David Kersting und Frau Stauder (v.l.). Foto: Maik Grabosch
    Die Gewinner des Fotowettbewerbes mit Brauerei-Chef Dr. Thomas Stauder, Molina-Jose Noguera, Winfried Brockschmidt, Carsten Weber mit seiner Frau, Jenny Siegmund, Karl-Heinz Tönnies, Dagmar Gries (Vertreterin von Gewinner Olaf Rösler), David Kersting und Frau Stauder (v.l.). Foto: Maik Grabosch
    Das Siegerbild:
    Das Siegerbild: "Fußballabend mit Stauder" hat José-Noguera Molina sein Bild genannt, für das er sich über 1000 Euro Geldpreis freuen kann. „Es waren eigentlich Aufnahmen für das erste Album der Essener Funkband Oh No“, berichtet der Profi-Fotograf aus Kray. Das Bild entstand bereits in den Achtzigern.
    Mit
    Mit "Auf ein Stauder an die Bude" bildete David Schröer ein Stück Ruhrgebiets-Alltag ab.
    Ebenfalls auf die Kappe von Carsten Weber geht dieses Bild eines Stauder-Fanclubs.
    Ebenfalls auf die Kappe von Carsten Weber geht dieses Bild eines Stauder-Fanclubs.
    Ist ihnen das Stauder heilig? Vor Zollverein wurde das Abendmahl nachgestellt.
    Ist ihnen das Stauder heilig? Vor Zollverein wurde das Abendmahl nachgestellt.
    Eine Flasche als Schwarz-Weiß-Stillleben.
    Eine Flasche als Schwarz-Weiß-Stillleben.
    Gerstensaft an der Lebensader des Ruhrgebiets...
    Gerstensaft an der Lebensader des Ruhrgebiets...
    ...Ravi Sejk hielt Stauder kunstvoll an der A40 fest.
    ...Ravi Sejk hielt Stauder kunstvoll an der A40 fest.
    Spiel mit Klischees: Stauder gehört für diesen Fotograf zum Essener Schrebergarten offenbar genauso dazu wie ein Zwerg.
    Spiel mit Klischees: Stauder gehört für diesen Fotograf zum Essener Schrebergarten offenbar genauso dazu wie ein Zwerg.
    Mit Lkw wie diesem wurde Stauder früher durch Essen transportiert.
    Mit Lkw wie diesem wurde Stauder früher durch Essen transportiert.
    ...musikalisch...
    ...musikalisch...
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    Ein charmantes Konzept, das wirtschaftlich Früchte trägt: Während der Bierkonsum der Deutschen auf ein Rekordtief gesunken ist (94,6 Millionen Hektoliter), schreiben die Altenessener Traditionsbrauer schwarze Zahlen (2013): 0,1 Prozent Wachstum und 2,7 Prozent Plus bei Flaschenbieren. Sie schauen optimistisch nach vorn: „Wir wollen das Wachstum vorantreiben und auch in den Nachbarstädten konsequent Marktanteile gewinnen.“