Essen. Ein Räuber überfiel am Freitagvormittag ein Goldankaufgeschäft in Essen-Rüttenscheid - und schoss in eine Heizung. Ein Zeuge verfolgte nach dem Überfall den Täter. Die Polizei nahm einen 39-Jährigen fest, stellte 3000 Euro Bargeld sicher und fand auch die Waffe.
Sarah P. wollte am Freitagvormittag mit ihren zwei kleinen Kindern und ihren Eltern einen Kaffee in Rüttenscheid trinken. Dabei geriet sie in einen Raubüberfall. Ein Mann hatte um 10.15 Uhr ein Goldankaufgeschäft auf der Rüttenscheider Straße betreten, eine Pistole gezogen und den 69-jährigen Mitarbeiter bedroht. Der übergab ihm 3000 Euro Bargeld, wollte sich aber nicht fesseln lassen. Der Täter schoss als Warnung in eine Heizung. Und flüchtete dann.
„Meine Tochter hat den Knall gehört und sich die Ohren zugehalten“, sagte Sarah P., die gerade ihr Auto mit ihrem Baby drin vor dem Geschäft geparkt hatte. Dann stürmte der Täter auf der Flucht an der 25-Jährigen vorbei. Volker P., Vater und Opa, kam gerade heran und nahm die Verfolgung auf - ebenso wie die im Dutzend herbeigerufenen Polizeibeamten. Der Täter flüchtete die Dorotheenstraße herunter und entledigte sich nacheinander Jacke, Mütze und Waffe.
Zigarette und Saft zur Beruhigung
„Ich bin ihm in sicherer Entfernung gefolgt. Zwischendurch habe ich ihn aus den Augen verloren, aber dann wieder erkannt und der Polizei den Hinweis gegeben“, sagte Volker P. unserer Zeitung. Nahe der Ecke Paulinenstraße/Emmastraße wurde der mutmaßliche Täter, ein 39-Jähriger, samt Beute festgenommen. Kurze Zeit später fand die Polizei die Waffe.
Der überfallene Goldgeschäft-Mitarbeiter gönnte sich erst mal eine Zigarette und einen Apfelsaft. „Dem Burschen tritt ich den Hintern“, sagte er. Zeugin Sarah P. atmete tief durch: „Und ich dachte, bei uns im Essener Norden ist es kriminell.“