Essen-Dellwig/Frintrop. . Abgeschlagene Treppen im Gleispark Frintrop oder abgesägte Bäume auf der Schurenbachhalde belasten den Etat des Regionalverbandes Ruhr. So wird teilweise nicht mehr alles repariert.
Seit rund sieben Jahren stehen im Gleispark Frintrop Bänke, Informationstafeln, Schichtmauern und eine Pyramide als kleine Aussichtsplattform. Aber die Ehe zwischen Naherholungsgebiet und einigen Menschen scheint nicht zu halten – mutwillige Zerstörungen an den Anlagen sind unübersehbar. „Wir kommen mit den Reparaturen gar nicht mehr nach“, sagt Wolfgang Gaida von Regionalverband Ruhr (RVR). Er ist mit seiner Abteilung Ruhrgrün für die Pflege dieses Parks verantwortlich. Den Grünpflegern erscheint das häufig als Sisyphusarbeit.
Kraftprotze verbiegen Gitterzäune
Kaum steht eine neue saubere Infotafel im Gelände, haben Sprüher sie schon wieder unlesbar eingefärbt. An den Schichtmauern versuchen Kraftprotze immer wieder, die Gitterzäune auseinander zu biegen, damit die Steine aus ihrem „Käfig“ fallen. Aschehaufen verbotener Feuerstellen mit den entsprechenden Müllresten gehören ebenfalls zum unschönen Erscheinungsbild.
Andere bringen für ihre demolierenden Einsätze offensichtlich auch Werkzeug mit: „Die Kanten an den Stufen zur Pyramide lassen sich nur mit einem Hammer so abschlagen“, erklärt Wolfgang Gaida. „Damit ist die Treppe nicht mehr so gut besteigbar, weil Besucher auf den zerstörten Kanten abrutschen und fallen können“, fügt der RVR-Mann hinzu. „Die Reparaturen können wir kaum noch bezahlen oder wir müssen andere Arbeiten unerledigt lassen.“
Um dem Vandalismus wenigstens etwas entgegen zu setzen, haben der RVR und der Bürgerverein Dellwig/Gerschede den Graffiti-Künstler Pascal Maßbaum engagiert. Maßbaum hat den Tunneldurchgang zur Dellwiger Straße und eine Bunkerruine im Gleispark gestaltet. „Dort hatten wir bisher zum Glück noch keine Beschädigungen“, sagt Klaus-Dieter Pfahl, Vorsitzender des Bürgervereins.
Die Schäden im Gleispark Frintrop sind jedoch nicht die einzigen. Auch die anderen Landschaftsparks, die der RVR betreut, bleiben von gezielten Zerstörungen nicht ausgenommen. Auf der Schurenbachhalde beispielsweise holzen Moutain-Biker immer wieder Bäume ab, die ihnen auf ihren Abfahrtsschneisen im Weg stehen. Diese eingefahrenen Furchen beschädigen die Bodendecke der Halde. Regenwasser spült die Erde herunter, Pflanzen können sie nicht mehr halten.
Auf mehrere 100 000 Euro schätzt Wolfgang Gaida die Schäden, die Vandalen mit mutwilligen Zerstörungen in den RVR-Anlagen anrichten. „Wir haben nicht mehr so viel Geld, um alles reparieren zu lassen. Besser wäre es, wir könnten das Geld für die Pflege und Bepflanzung statt zur Schadensbehebung einsetzen.