Altendorf/Bochold. .

Der Kran holt das nächste Rohrstück vom Bauplatz und lässt es langsam in den Schacht hinunter. „Noch ein Meter – langsamer – Stopp – Und ablassen.“ Die Ansagen des Bauleiters schallen aus dem Loch nach oben. Am Schölerpad lässt die Emschergenossenschaft wieder ein Teilstück des neuen Abwasserkanals parallel zum Borbecker Mühlenbach voranpressen. Südlich der A40 sind die Arbeiten zur Renaturierung des Bachlaufs im Sommer beendet. Nördlich der Autobahn bis zur Emschermündung fehlen noch einige Kilometer Kanalstrecke, ein Staubecken sowie das offene, breitere Bachbett.

Damit ist ein weiterer – wenn auch kleiner – Schritt in Richtung Abwasserfreiheit für das Stadtgebiet getan. Im Auftrag der Emschergenossenschaft haben Fachleute nördlich der A40 den neuen unterirdischen Abwasserkanal entlang des Borbecker Mühlenbachs auf zwei Kilometern vorangepresst. Bevor dieses Kanalstück in den Stadtteilen Frohnhausen, Altendorf und Bochold in Betrieb gehen kann, müssen noch Seitenanschlüsse hergestellt werden. Diese Baugräben sind gerade noch an vielen Stellen zu sehen. Bisher mündeten diese Abflüsse ungeklärt in den Bach.

Fast eineinhalb Jahre sind die Bauleute bereits mit dem Kanal beschäftigt. Die Rohre haben einen Durchmesser zwischen 1,80 und 2,80 Meter – je nach voraus berechneter Abflussmenge. Der neue Abwasser-Sammler reicht von der Nöggerathstraße in Frohnhausen und dem Westrand von Altendorf bis zum Hochwasserrückhaltebe-cken Bergmühle an der Jahnstraße in Bochold.

Sind alle Wartungsschächte ausgebaut – darin standen vorher die Rohrpressen – und Seitenanschlüsse abgedichtet, hat die Emschergenossenschaft ihr Ziel erreicht. Das Schmutzwasser aus den umliegenden Haushalten fließt im neuen Kanal zur Kläranlage.

„Diese Seitenanschlüsse müssen technisch aufwendig, teilweise unter das neue Bachbett gelegt werden – wie etwa am Schölerpad“, beschreibt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. An der Stadtteilgrenze Altendorf/Bochold ist die Baustelle kaum zu übersehen. Vom neuen Rad-Wanderweg hat man einen guten Blick auf das Geschehen.

Im Frühjahr 2015 sollen diese Arbeiten beendet sein. Dann könnte der „unterirdische Zwilling“ des Borbecker Mühlenbachs in Betrieb gehen – aber nur provisorisch. Denn für die neue, komplette Abwasserröhre fehlt der Lückenschluss zwischen A 40 und Nöggerathstraße (teilweise über Mülheimer Stadtgebiet). Dafür läuft gerade die Genehmigungsphase. In Frohnhausen entsteht ein weiteres, offenes Rückhaltebecken.