Essen.. Ein 15-jähriger Wuppertaler hat im Zug nach Essen selbst hergestellte Strafzettel mit dem Logo der Bundespolizei an Reisende verteilt - mit Strafgeldern von bis zu 1600 Euro etwa für Falschparken. Die echte Bundespolizei setzte dem Treiben ein Ende. Ihr ist der Jugendliche bereits bekannt.

„Sehr fantasievoll“, so die Bundespolizei, zeigte sich am Mittwochabend ein 15-jähriger Wuppertaler, der in einem Zug auf der Fahrt nach Essen selbst hergestellte Strafzettel mit dem Logo der Bundespolizei verteilte. Reisenden kamen das jugendliche Alter des selbst ernannten Ordnungshüters und seine unrealistischen Bußgeldforderungen „spanisch“ vor.

Gegen 20.45 Uhr wurde die Bundespolizei über den Jugendlichen informiert, der die Zettel mittlerweile auch im Essener Hauptbahnhof verteilte. Auf den selbst hergestellten Fantasiezetteln, die bei dem 15-Jährigen sichergestellt wurden, wurden Beträge zwischen 100 und 1600 Euro handschriftlich eingetragen. Als Gründe für die Bußgelder hatte er unter anderem "Falschparken, Beschleunigung, defekte Beleuchtung" sowie ein offenes Feld für andere Straftaten aufgeführt. Ob der 15-Jährige durch die Strafzettel Geld ergaunern konnte, kann die Polizei derzeit nicht sagen.

Die Erziehungsberechtigten des 15-Jährigen hat die Polizei nicht erreichen können, er wurde in eine Essener Jugendschutzstelle gebracht. Gegen den polizeibekannten Wuppertaler wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Amtsanmaßung und Betrug eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.