Altenessen. . Lärmgeplagte Anwohner wünschen sich durchgehend Tempo 30. Essener Bürger Bündnis mit Vorstoß. Verwaltung macht keine Hoffnung.
Florian Faßbender ist mit seiner Familie ein paar Tage ins Sauerland gefahren. „Aber in diesem Fall nicht, weil es bei uns an der Heßlerstraße gerade wieder besonders laut ist. Wir machen einfach Osterurlaub“, sagt der Altenessener. Und schmunzelt.
Florian Faßbender wohnt an der Heßlerstraße. An die Dauerbaustelle, die in den nächsten Wochen endlich Geschichte sein soll, hat er sich fast gewöhnt. Beim Straßenlärm will ihm das nicht gelingen. Da ist die A42 in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. „Ein Dauerrauschen hinter unserem Haus“, an dem sich, da ist Faßbender Realist, in diesem Leben wohl nichts mehr ändern wird. Für die Heßlerstraße selbst hegt er zumindest bescheidene Hoffnung, dass sich in Sachen weniger Lärm etwas mehr tut. Mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. „Es gab Signale aus der Verwaltung“, sagt Florian Faßbender, der sich an wackelnde Wände, wenn Autos und Lkw vorbeirauschen, nicht gewöhnen will. „Von den Rissen im Haus und anderen Tücken gar nicht zu reden“, sagt er.
Zuletzt hatte sich auf der politischen Ebene das Essener Bürger Bündnis (EBB) des Falles angenommen. Allerdings ohne Erfolg. Michael Schwamborn (EBB) hatte sich in Vorgesprächen eine Mehrheit für den Antrag in der Bezirksvertretung V zusammengesucht. Allerdings sorgten SPD und Linke für eine Patt-Situation. Offenbar hatte sich jemand nicht an die vorparlamentarische Unterstützungs-Zusage gehalten. Es war nicht der erste Antrag zur Entschleunigung der Straße, aber der bislang Weitestgehende.
Das EBB will das Thema „Lärmbrennpunkt“ weiterverfolgen. Zuletzt wurden Flugblätter zur Problematik verteilt. „Da sind die Leute zu mir gekommen, haben mir die Zettel aus der Hand gerissen und sie in die Briefkästen gesteckt“, berichtet Schwamborn. „Es muss was passieren. Wir brauchen eine ganztägige Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h“, fordert er.
Die Stadtverwaltung macht Michael Schwamborn und den lärmgeplagten Anwohnern keine Hoffnung. „Die Heßlerstraße ist eine Hauptverkehrsstraße“, heißt es in einer geprüften Stellungnahme, in der die überörtliche Bedeutung noch einmal unterstrichen wird. „Geschwindigkeitsbegrenzungen, Verkehrsverbote oder sonstige den Verkehr behindernde bauliche Maßnahmen sollen nicht vorgenommen werden.“ Da auch die Verkehrs und Unfallsituation als unauffällig anzusehen ist und sich keine besonderen Gefahren zeigen, sei eine ganztägige Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30km/h „nicht zu rechtfertigen“.