Auch nach Tag zwei der Bohrungen unter die Haut der A40 bleibt es spannend. „Wir haben den Schacht leider noch nicht getroffen“, sagt Frank Theißing von Straßen.NRW. Am Montag hatte der Landesbetrieb mit ersten sogenannten Erkundungsbohrungen auf der Höhe von Essen-Frillendorf begonnen, da unterhalb der Fahrbahn ein alter Bergbauschacht vermutet wird. Zwischen 20 und 50 Meter haben die Spezialisten am ersten Tag in der Huckarder Straße geschafft, die derzeit im Bereich von etwa 30 Metern für Autos gesperrt ist. Gestern wurde damit begonnen, die Bohrungen schräg unter der Fahrbahn anzusetzen. Noch immer kann das sechsköpfige Team aus Bohrmeistern, Bau- und Projektleitern nicht ausschließen, dass die Hauptverkehrsader in Richtung Bochum gesperrt werden muss.
Die Bohrungen werden heute fortgesetzt. „Eine Prognose ist schwierig“, erklärt Projektleiter Theißing. Jede Bohrung werde von den Bohrmeistern protokolliert, um aus der Beschaffenheit des Bodens Rückschlüsse zu ziehen. Einen ersten Anhaltspunkt haben die Fachleute des beauftragten Unternehmens DMT gefunden: Sie waren gestern auf Kohle gestoßen. „Die liegt schräg im Boden, der Schacht stößt von der Oberfläche aus senkrecht darauf“, erklärt Frank Theißing. „Mit viel Glück könnten wir schon in der nächsten Stunde auf den Schacht stoßen“, weiß Theißing. „Im ungünstigsten Fall kann es gemessen am derzeitigen Fortschritt noch bis Mitte nächster Woche dauern“. Wie es dann weitergeht, hänge maßgeblich davon ab, wie sie den Schacht vorfinden. „Sollte er weder gesichert noch gefüllt sein, müssen wir sofort sperren“, erklärt Theißing. Und zwar vom Autobahndreieck Essen-Ost bis zur Anschlussstelle Frillendorf-Süd. Der Verkehr würde dann auf der A40 ab Essen-Zentrum heruntergeführt, auf der A52 wäre Essen-Bergerhausen die letzte Abfahrt. Eine solche Sperrung könnte ein bis zwei Wochen andauern. Denn dann würden mitten auf der Fahrbahn Löcher gebohrt, durch die riesige Mengen Zement eingefüllt werden müssen.