Essen. . In den Vorjahren umstritten, gehören die Motto-Woche und der Abi-Scherz an den Gymnasien und Gesamtschulen der Stadt heute wieder mit dazu. Doch es gibt klare Regeln für die Abschlussjahrgänge.

Totgesagte leben länger, vor allem, wenn es um die Motto-Woche und den Abi-Scherz an Essens Gymnasi­en und Gesamtschulen geht. Nachdem es in den Vorjahren immer wieder Probleme an einzelnen Schulen gab, Schüler über die Stränge schlugen und Schulleiter überlegten, die Feierei der Abschlussjahrgänge ganz zu verbieten, sieht es in diesem Jahr rosiger aus.

Und bunter, so am Maria-Wächtler-Gymnasium: „Helden der Kindheit“ und „Schlechter Geschmack“ lauteten dort bisher die Mottos der scheidenden Oberstufe. Gleiches gilt für das Helmholtz- und das Viktoria-Gymnasium.

Generelles Alkoholverbot

Dennoch: Auch in diesem Jahr haben sich Essens Schulleiter zusammengesetzt und darüber verständigt, wie sie mit dem Thema stadtweit umgehen wollen. Die Direktorenkonferenz hat überlegt, ob sich die Schüler, zwei, drei oder sogar vier Tage verkleiden dürfen. „Da es bei uns im vergangenen Jahr überhaupt keine Probleme gab, habe ich vier Tage erlaubt. Generell gilt dabei ein Alkoholverbot und es darf keiner durch ein Motto diskriminiert werden“, betont Klaus Wilting, oberster Pauker am Viktoria-Gymnasium.

So etwas wie einen „Asi-Tag“ gibt es an seiner Schule daher nicht. „Die künftigen Abiturienten können sich vernünftig und ansehnlich dem jeweiligen Motto entsprechend verkleiden“, sagt Wilting. Es habe Gespräche mit der entsprechenden Jahrgangsstufe gegeben, „wir haben sie dafür sensibilisiert, was geht und was nicht.“ Den Stundenplan habe man verkürzt – auf vier bis maximal sechs Unterrichtsstunden – und auch darauf hingewiesen, dass es am Freitag alle Informationen zum Abitur geben wird. Denn das ist vorgeschrieben. Nach der vierten Stunde steht dann dem Abi-Scherz nichts mehr im Wege.

„Bayern“ und „das alternative Gewerbe“

Zum selbst auserkorenen „Generationentag“ hatten sich einige Schüler des Viktoria-Gymnasiums als alte Leute verkleidet, andere als Kleinkinder. „Bayern“ und „das alternative Gewerbe“ haben sich die Schüler am Gymnasium Borbeck zum Motto gemacht. „Wir haben ebenfalls alles vorbesprochen und uns über alle offenen Fragen verständigt. Das, was sie auf die Beine stellen, ist wirklich lustig und nett anzusehen“, sagt Heike Walbrodt-Derichs, Schulleiterin am Gymbo. Dass sich niemand maskieren darf, hat man auch dort eingesehen. Und auch am Mädchengymnasium Borbeck, wo sich dennoch ein ziemlich merkwürdiges Bild bot.

„Viele Schülerinnen kamen mit geliehenen Rollatoren zur Schule. In unserem Forum haben sie ihre Gefährte in Reihe geparkt, da musste selbst ich lachen“, beschreibt Schulleiterin Katy Wenning. Am Montag, dem „Horror-Tag“, sei das Schulgebäude schauerlich dekoriert gewesen. „Die Schülerinnen haben sich damit wirklich viel Mühe gegeben und im Anschluss alles wieder aufgeräumt“, sagt Wenning. Für den Freitag hätten sich ihre Schülerinnen ein Bühnenprogramm ausgedacht, dass sie ihren Mitschülerinnen am Vormittag vorstellen wollen. Wenning: „,Wir wissen alles’, so lautet ihr Thema. Auf der Bühne wollen sie die NSA persiflieren. Ich bin schon sehr gespannt darauf.“