Bergeborbeck. . Auf der 15. Borbecker Kindergesundheitskonferenz zeigen Ärzte und Betreuer Lösungen. Dem sexuellen Missbrauch vorbeugen und Familien beraten.

Wie können Eltern bei ihren Kindern Sehstörungen rechtzeitig erkennen und wie können sie die Entwicklung des Sehvermögens ihrer Sprösslinge fördern? Auch der sexuelle Missbrauch von Kindern steht auf dem Plan der 15. Borbecker Kindergesundheitskonferenz. Dazu hat das Netzwerk Kindergesundheit wieder mehrere Experten und Ärzte eingeladen, um diese Themen umfassend zu beleuchten.

Am Mittwoch, 9. April, von 15 bis 18 Uhr, im „Kreuzer“, an der Friedrich-Lange-Straße 3, wollen Ärzte, Erzieher, Betreuer und Eltern zunächst die Debatte vom Herbsttreffen fortsetzen. „Wie gehen wir mit den Aussagen von Kindern um, die mitteilen, dass sie angefasst wurden oder sie in unangenehme Situationen gebracht wurden?“ Schon bei der 14. Kindergesundheitskonferenz erläuterten die Referenten: Deutlich mehr Männer als Frauen seien Täter, deutlich mehr Mädchen als Jungen Opfer. Sexueller Missbrauch geschieht oft im nahen Umfeld der Kinder, durch Familienangehörige, Bekannte, Freunde oder Menschen, mit denen Kinder in Schule, Betreuungseinrichtungen oder Sport- und Freizeitstätten Kontakt haben. Mütter und Väter, Pädagoginnen und Pädagogen sind gefordert, bereits bei Übergriffen einzugreifen und dem Kind Schutz zu geben. Kinder brauchen Menschen, die Partei ergreifen und sie stärken.

Jungen Familien falle es zunehmend schwerer, den richtigen Umgang mit Kindern zu finden. Filme, Pornografie, Fernsehen und Internet vermittelten falsche Vorbilder, die lebensfremd und hochgradig verängstigend seien. Sie brauchen Beratung und Familienbildung.

Ursula Lehmann vom Lore-Agnes-Haus der Awo, Heike Pöppinghaus und Ursula Heuer vom Kinderschutzbund sowie Petra Faber vom Sozialen Dienst der Stadt stellten Projekte und Unterstützungsangebote vor. Malte Meißner, Master für Klinische Psychologie und Fachberater für Psycho-Traumatologie, von der Kinderschutzambulanz Hagen erläutert die Diagnose zu potenziellen Gewalterfahrungen und -folgen.

Im zweiten Teil erklärt Angret Dude, Kinder- und Jugendärztin, ehemalige Leiterin der Bezirksarztstelle Borbeck und des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes am Gesundheitsamt der Stadt, wie Eltern Sehstörungen rechtzeitig erkennen und eine schnelle Behandlung bleibende Schäden verhindern kann.