Essen. . Nach Einspruch: Ratsliste neu gewählt. Die Mehrheitsverhältnisse bei den Linken sind geklärt. Das Lager um Gabriele Giesecke und Wolfgang Freye sagt nun, wo es politisch lang geht.
Dass Gabriele Giesecke Spitzenkandidatin der Essener Linken im kommenden Kommunalwahlkampf werden könnte – nein, das hatte sich mancher in der Führungsspitze der Partei anders vorgestellt. Und dennoch: Mit 65 zu 58 Stimmen wählte die Versammlung die seit 1993 in der Politik aktive Giesecke aus Holsterhausen am Samstag auf Platz eins ihrer Ratsreserveliste. Giesecke verdrängte damit Janina Herff.
Der Wahl vorausgegangen war ein Streit über die Versammlung im Januar, bei dem Giesecke auf Platz eins gegen Herff unterlag und nicht mehr antrat. Einige Mitglieder hatten beklagt, dass die Geheimhaltung der Stimmabgabe in der Gaststätte „Sternquelle“ nicht gewährleistet gewesen sei – und wandten sich an die parteiinternen Schiedsgerichte. Diese urteilten: Es müsse erneut gewählt werden. Als Sieger ging dieses Mal das Mal das Lager um Giesecke und Wolfgang Freye hervor, der nicht zuletzt nach einem zum Teil recht handfesten Streit mit Fraktionschef Hans Peter Leymann-Kurtz vor drei Jahren immer wieder aneckte.
Am Samstag nahm dieser Zwist jedoch vorerst ein Ende, denn der jetzige Fraktionschef ist nicht mehr auf der Ratsreserveliste vertreten. Gleiches gilt für Ratsfrau Claudia Jetter, die – im Januar noch auf Platz zwei gewählt – nun nicht erneut antrat. Ungewiss bleibt auch die Zukunft von Fraktionsgeschäftsführer Jörg Bütefür.
Die neue Ratsreserveliste der Partei Die.Linke
1. Gabriele Giesecke
2. Nina Herff
3. EzgiGüyildar
4. Yilmaz Gültekin
5. Anabel Jujol
6. Wolfgang Freye
7. Sonja Neuhaus
8. Herbert Bußfeld
9. Corinna Ernst
10. Hans-Jürgen Zierus
11. Margot Hellwig-Plasberg
12. Hossein Khoramiy
13. Jutta Potreck
14. Artur Schwarz
15. Barbara Rienas
16. Udo Seibert
Platz eins bis acht wurden in Einzel-, Platz neun bis 16 in Listenwahl gewählt.