Die CDU-Fraktion will vor der Kommunalwahl offenbar keinen Konflikt mit den Beschäftigten von Stadtverwaltung und Stadttöchtern riskieren und geht auf vorsichtige Distanz zu Kämmerer Lars Klieve (CDU). Dieser hatte den Tarifabschluss als zu hoch kritisiert und angekündigt, es würden weitere Stellen in der Verwaltung wegfallen müssen, damit die Stadt die Mehrkosten stemmen könne. Beim Personalrat hatte dies für Erbitterung gesorgt.

CDU-Fraktionschef Thomas Kufen verlegte sich gestern darauf, die Wogen zu glätten. Der bisherige Erfolg des eingeschlagenen Konsolidierungskurses wäre „nicht möglich gewesen ohne die Kompetenz und den besonderen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern Stadt Essen“, so Kufen. „Die nachhaltige Sanierung des städtischen Haushaltes ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und lässt sich nicht allein durch Haushaltsbeschlüsse im Stadtrat meistern.“ Die Wirkung der Haushaltssperre mache deutlich, dass sich die Mitarbeiter sowohl in der Verwaltung, als auch bei den Stadttöchtern „der großen Herausforderung gestellt haben und mit großem Engagement mit dazu beitragen, dass die Stadt weiter auf Konsolidierungskurs bleiben kann.“ Allerdings müsse der Rat auch für die Jahre 2015 und -16 erneut einen Sparhaushalt beschließen. Es gelte nun, „eine neue, kluge Kultur des Sparens zu entwickeln“. Worin die genau bestehen soll, sagte Kufen nicht, das Wort Personalabbau kommt in der CDU-Mitteilung jedenfalls nicht vor.