Vor der Brücke. .

Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) plant, baut und betreibt alle Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen. Somit ist er auch für die L441 zuständig, die August-Thyssen-Straße.

Diese Straße war im März 2012 in den Fokus gerückt, denn an der Kreuzung der August-Thyssen-Straße / Essener Straße (Am „Esel“) hatte sich bei einem Abbiegemanöver ein tödlicher Unfall ereignet. Immer wieder kommt es dort bei Abbiegemanövern zu Unfällen - doch zum ersten Mal war ein Menschenleben zu beklagen.

Deshalb war die Erleichterung bei den Mitgliedern der Bezirksvertretung IX groß, als bekannt wurde, dass im Zuge der Sperrung der Autobahnbrücke im Sommer 2013 dort eine Behelfsampel eingerichtet werden sollte. Denn mit noch mehr Verkehr als ohnehin war zu rechnen - und somit stieg die Unfallgefahr noch weiter.

Uwe Kionka, der seit zehn Jahren für die BV Mitglied in der Unfallkommission der Stadt Essen ist, brachte die frohe Kunde mit, „dass man darüber nachdenkt, eine feste Ampel zu installieren, wenn sich diese Maßnahme bewährt.“

Die Autobahnbrücke ist längst wieder für den Verkehr freigegeben und die Ampelanlage abgebaut worden. Und noch immer staut sich besonders an Wochenenden dort der Verkehr, kommt es zu langen Wartezeiten am Stoppschild und immer wieder zu Auffahrunfällen. Doch das, was Uwe Kionka zur letzten BV-Sitzung an Neuigkeiten mitbrachte, ist kein Anlass zur Freude. Straßen.NRW denke nicht daran, dort eine feste Ampelanlage zu installieren, weiß der Werdener CDU-Politiker. Obwohl sich die Essener Unfallkommission genau wie die BV IX ausdrücklich dafür ausgesprochen hatte. Kionka: „Eine Ampelanlage koste zwischen 50 000 und 100 000 Euro, wurde uns gesagt. Und derzeit bestehe kein Grund, dort eine zu installieren. Man will erst einmal warten.“

Worauf? Auf den nächsten schweren Unfall? Das ist zumindest die sarkastische Vermutung der BV-Mitglieder. Daniel Behmenburg, Vorsitzender der SPD-Fraktion: „An der Gesamtgefährdung hat sich doch überhaupt nichts geändert.“ Und Patrick Widmaier, Vorsitzender der CDU-Fraktion, fordert, „dass wir unsere Meinung auch deutlich machen. Sowohl wir als auch die Unfallkommission wollen diese Ampelanlage.“ Am besten, bevor dort wieder ein schwerer Unfall passiert.