Essen. WAZ-Medizinforum zur Zuckerkrankheit an der Uniklinik: Gesunde Ernährung und Bewegung sind wichtig, um das Risiko zu erkranken zu reduzieren.
Die gute Nachricht kommt beim WAZ-Medizinforum Diabetes in der Uniklinik zuerst: Die Volkskrankheit Diabetes mellitus lässt sich in vielen Fällen vermeiden. „Wer sich regelmäßig bewegt und sich gesund und abwechslungsreich ernährt, kann sein Risiko, an Diabetes zu erkranken, deutlich senken“, betont Susanne Moebus, Professorin für urbane Epidemiologie am Institut für medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie.
Gemeinsam mit Prof. Dagmar Führer, Direktorin für Endokrinologie und Stoffwechsel-Erkrankungen, und Prof. Johannes Hebebrand, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, gibt sie den Besuchern des Forums viele wertvolle Tipps zum Thema Zuckerkrankheit.
Diabetes trotz gesunden Lebensstils
Was alle drei Experten betonen: Bewegung und die richtige Ernährung sind nicht nur wichtig, um das Risiko, an Zucker zu erkranken, zu reduzieren, sondern sind auch zur Vermeidung von Folge-Erkrankungen entscheidend. Die sind gerade bei Diabetes mellitus massiv: Hoher Blutdruck, Durchblutungsstörungen, Nierenerkrankungen, Herzprobleme oder Schlaganfälle können als Folge auftreten. „Deswegen zählt der Diabetes zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland“, sagt Dagmar Führer.
Die aber auch darauf hinweist, dass es eine familiäre Disposition geben kann, die – trotz gesunden Lebensstils – zu einer Diabetes-Erkrankung führen kann. Circa 40 Milliarden Euro im Jahr kostet die Therapie der chronischen Erkrankung, erläutet Führer. Leider nehme die Zahl der Betroffenen stetig zu, unter ihnen auch immer mehr Jugendliche.
Fernseher statt Sportplatz
„Ungesunde Lebensmittel und süße Getränke sind überall zu haben. Statt auf dem Sportplatz sitzen viele Jugendliche lieber vor dem Fernseher oder Computer“, stellt Johannes Hebebrand fest und erzählt, wie schwer und oft wenig erfolgreich die kontrollierte Gewichtsabnahme bei stark übergewichtigen jungen Menschen sei. Ob es nicht auch an den Eltern liegt, die sich wenig kümmern, möchte eine Zuhörerin wissen. „Das ist nicht immer der Fall: Wie beim Diabetes gibt es auch bei der Fettsucht eine genetische Disposition“, so der Mediziner.
Viele Fragen zur individuellen medikamentösen Diabetes-Therapie beantworten die Experten und machen Mut, gegen die Krankheit konsequent anzugehen: „Schon wenn Sie ein wenig ihre Aktivität erhöhen, können Sie häufig Ihre Blutzuckerwerte senken. 1000 Schritte pro Tag können manchmal reichen“, gibt Susanne Moebus den Zuhörern mit auf den Nachhauseweg.