Wo fängt man an bei einer Liste, die über 25 Straßen umfasst, die eigentlich alle eine neue Asphaltdecke bräuchten? Statt der benötigten rund 33 Millionen Euro stehen der Straßenbauverwaltung im Deutschlandhaus dieses Jahr aber nur fünf Millionen Euro zur Verfügung, so hatte es jedenfalls der Stadtrat 2013 beschlossen. Doch wie das so ist mit einem Plan, und einem zweiten, frei nach Brecht, gelingen tun sie beide nicht: Die Rodenseelstraße beispielsweise, bereits 2013 im Erneuerungsprogramm aufgeführt, wird erst dieses Jahr angegangen – und belastet den Etat 2014 mit 500.000 Euro.
Äußerst schlechte Fahrbahn
Nicht eingeplant war auch das Teilstück der Steeler Straße, in Höhe der Schwanenbuschstraße: Hier will die Via Verkehrsgesellschaft die Haltestelle barrierefrei umbauen. Doch die „äußerst schlechte Fahrbahnkonstruktion“ lasse gar keine andere Wahl, als die Steeler Straße von der Haltestelle bis hinauf zur Huttropstraße und zur Saarbrücker Straße auf rund 7.700 Quadratmeter komplett zu erneuern. Das belastet den schwindsüchtigen Straßenbauhaushalt 2014 außerplanmäßig mit rund 700.000 Euro, 2015 übrigens mit weiteren rund 600.000 Euro. Anders als die Haltestelle sind diese Arbeiten nicht förderfähig.
So bleiben für Essens 1550 Kilometer langes Straßennetz von den fünf nur noch 3,8 Millionen Euro, um letztendlich an vier Straßen die Teermaschine anzuwerfen:
So soll die Sommerburgstraße auf der Margarethenhöhe von Lühmannwald bis A 52-Brücke für rund 800.000 Euro saniert werden.
Die Wittenbergstraße erhält zwischen Müller-Breslau-Straße und Wittekindstraße für rund 1,2 Millionen Euro eine neue Decke.
Auf der Krayer Straße wird ab der A 40-Brücke bis zur Leither Straße für rund 375.000 Euro der Asphalt ausgetauscht.
Die Sanierung der Straße Viehofer Platz auf dem Innenstadt-Ring dürfte den Verkehr am stärksten beeinträchtigen: Zwischen Schützenbahn und Turmstraße soll sie für rund 1,16 Millionen Euro überholt werden. Wann hier die Arbeitskolonnen anrücken, wie lange die Arbeiten dauern und wie die dafür notwendigen Sperrungen aussehen werden, dies alles steht noch nicht fest.
Sicher ist nur: Sämtliche Arbeiten sind mit den Stadtwerken abgesprochen, kein Anwohner muss Sorge tragen, dass etwa in wenigen Monaten wieder alles für den Kanalbau aufgerissen wird. Und: wo es Sinn macht, will das Amt für Straßen und Verkehr „lärmoptimierten Asphalt“ verbauen. Ob letztendlich alles so kommt, wie gestern im Bauausschuss vorgestellt und beschlossen, steht auf einem anderen Papier. 2015 sollen eigentlich der Kreisverkehr an der Freiheit, die Kaulbachstraße, die Straße Leimgardsfeld und der Schuirweg neuen Teer erhalten. Aber wie das so ist mit Plänen.