Essen.. Die Kontrahenten aus den Fanszenen von Rot-Weiss Essen und Schalke 04 wollten während der ersten Halbzeit außerhalb des Stadions aufeinander losgehen: 40 Mann standen sich auf der Hafenstraße gegenüber. Die Polizei hielt einen Linienbus der Evag an, um die Schalke in Sicherheit zu bringen.
Die Behörden hatten das Regionalliga-Derby zwischen Rot-Weiß Essen und Schalkes Reserve (0:2) extra auf den Tag des „großen Revierderbys“ zwischen Schalke und dem BVB (0:0) gelegt, um Gewalt Suchende beider Seiten von der Hafenstraße fernzuhalten. Im Stadion zählte RWE-Sprecher Tani Capitain im Gästebereich so auch nur „maximal zwölf Schalker“. Dafür standen sich zeitgleich, kurz nach Spielbeginn, auf der Hafenstraße, Ecke Krablerstraße, insgesamt 40 Personen aus den Fanszenen der Erzrivalen gegenüber.
Ob es sich dabei um eine verabredete Massenschlägerei unter Hooligans handelte, konnte die Pressestelle der Polizei am Mittwoch noch nicht bestätigen. Auch Capitain kennt keine Details: „Wir vom Verein waren ja wie die 6400 anderen Zuschauer mit dem Spiel beschäftigt.“
Fahrgäste mussten aussteigen
Fest steht: Einsatzkräfte eilten kurz nach 19 Uhr auf die Hafenstraße und trennten die Randalierer. Als weitere Zuschauer aus dem Stadion zu dem unsportlichen Kräftemessen eilten, mussten die Polizisten die Schalker sogar in Sicherheit bringen: Die Beamten hielten einen Linienbus der Evag an, schickten die Gästefans hinein. Die Fahrgäste mussten dafür aussteigen.
Auf den Bus wurden, so Polizeisprecherin Tanja Hagelüken, „in der Folge Gegenstände geworfen. Dabei ging eine Scheibe zu Bruch.“ Ein Mann im Bus wurde durch die Splitter verletzt, Einsatzkräfte zeigten zwei beteiligte Angreifer aus der Gruppe der Essener an: wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch. Der Verletzte selbst lehnte eine Anzeige und eine medizinische Behandlung seiner Wunden ab.
Er und die anderen Schalker wurden noch während des Spiels im Bus zum Hauptbahnhof gebracht. Ob die Beteiligten wegen Stadionverboten und/oder Betretungsverboten nicht in Dortmund waren, war am Mittwochnachmittag noch unklar. (pw)